21. November 2019 | Presseinformationen:

E-Mobilität: Laden ohne Kabel Forschungsprojekt zum induktiven Laden von Elektrotaxen gestartet

Ein Manko von Elektroautos ist bislang die eingeschränkte Reichweite. Werden jedoch stärkere oder größere Akkus verbaut, kommt es zu Mehrkosten. Kleinere Akkukapazitäten und gleichzeitig flexible Ladesysteme könnten hingegen die Elektrifizierung vorantreiben. Dazu wird im Forschungsprojekt „LaneCharge“ der Einsatz von induktiven Ladesystemen am Beispiel von Elektrotaxen untersucht, an dem das Institut für Straßenwesen der Technischen Universität Braunschweig beteiligt ist.

Ein induktives Ladesystem erlaubt im Vergleich zum konventionellen kabelgebundenen Laden eine Energieübertragung, die über einen Luftspalt erfolgt. Die Übertragung dieses Prinzips auf das Laden von Elektrofahrzeugen macht Kabel, Ladestationen und Wallboxen überflüssig.

Am Beispiel von Elektrotaxen werden die Vorteile des induktiven Ladens besonders deutlich: Passanten stolpern nicht über Kabel, die Taxen können in der Reihe vorrücken, ohne ständig ein Ladekabel umstecken zu müssen. Während die Taxen auf neue Kunden warten, kann die Batterie zwischengeladen werden. Die Zwischenladungen parallel zum Betrieb beanspruchen keine zusätzliche Zeit für den Ladevorgang. Durch das kontinuierliche Laden müssen die Batterien nicht größer als nötig dimensioniert werden.

Um diese Effekte auch in Zahlen darstellen zu können, wird im Rahmen des Forschungsprojekts LaneCharge am Hauptbahnhof Hannover eine Teststrecke aufgebaut. Über fast die gesamte Länge des Taxi-Stands an der Rundestraße werden zwölf Sendespulen in die Straße integriert, um exemplarisch den Betrieb von Elektrotaxen bewerten zu können.

Ladetechnik in Aspalt-Probeplatten

Das Institut für Straßenwesen der TU Braunschweig konzentriert sich in dem Projekt auf die Integration der induktiven Ladetechnik in den Straßenaufbau. Dazu werden technische Lösungen für die Integration der einzelnen Komponenten in den Straßenaufbau entwickelt. Auf Laborebene erfolgt zunächst die Integration der Ladetechnik in Asphalt-Probeplatten. Die Elektronik wird unter bautechnischen, städtebaulichen und betrieblichen Aspekte installiert. Dazu wird die Leitungselektronik mit zugehöriger Kühlwasser-Versorgung unterhalb der Geländeoberkante angeordnet und durch die Entwicklung einer Hebevorrichtung ein wartungsfreundlicher Betrieb sichergestellt. Die Validierung des Einbaukonzepts der induktiven Ladetechnik erfolgt auf einem Testfeld.

Über LaneCharge

Am Forschungsprojekt LaneCharge ist  unter der Federführung der Hochschule Hannover ein Partnerkonsortium aus Universität, Wirtschaft und Industrie beteiligt. Das Projekt wird im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität des BMVI mit insgesamt 3,7 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Neben der Hochschule Hannover und der TU Braunschweig wirken an diesem Projekt folgende Partner mit: EDAG Engineering GmbH, SUMIDA Components & Modules GmbH. Darüber hinaus beteiligen sich die assoziierten Partner enercity, Götting KG, Hallo Taxi 3811 GmbH und die Landeshauptstadt Hannover.