Braunschweiger Bürgerpreis an sechs herausragende Studierende verliehen Studentische Spitzenleistungen gepaart mit sozialem Engagement
Hervorragende Studienleistungen und soziales Engagement zahlen sich für sechs Studierende der Technischen Universität Braunschweig aus. Sie erhielten traditionell am Nikolaustag, dem 6. Dezember, im Landesmuseum den Braunschweiger Bürgerpreis, der mit je 1.500 Euro dotiert ist.
Drei der sechs Auszeichnungen werden mit insgesamt 4.500 Euro aus den Erlösen der »Stiftung Braunschweiger Bürgerpreis für herausragende studentische Leistungen« finanziert, die 1996 von der engagierten Braunschweigerin Lieselotte Alter gegründet wurde und die 2011 92-jährig verstorben ist. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung mit einem Finanzvolumen von 5.000 Euro fünf in Not geratene internationale Studierende an der TU Braunschweig.
Drei weitere Bürgerpreise, die ebenfalls mit je 1.500 Euro dotiert sind, stellen der Soroptimist-Club Braunschweig, die Erich-Mundstock-Stiftung und Horst Beyrich zur Verfügung. So können in diesem Jahr insgesamt 14.000 Euro vergeben werden. Mit der Neurobiologin Prof. Dr. Angelika Lingnau von der Royal Holloway University of London, Großbritannien, konnte erstmals eine Festrednerin für die Verleihung gewonnen werden, die selbst Preisträgerin des Braunschweiger Bürgerpreises ist, der ihr 2000 verliehen wurde.
Die Preisträgerinnen und Preisträger
Stefan Ehrke ist in seinem Studium sehr motiviert und nutzt gleichzeitig seine Kenntnisse, um die Lebensbedingungen von notleidenden Menschen zu verbessern. Er hat in seinem Masterstudiengang Bauingenieurwesen eigenständig an Forschungsvorhaben im Bereich des konstruktiven Ingenieurbaus, wie an der Durchführung und Auswertung von ultraleichten Betonhohlbauteilen mitgewirkt und damit einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Bearbeitung des DFG-Forschungsprojektes geleistet. In seiner Studienarbeit hat er mit der Entwicklung eines Modells zur Simulation des Tragverhaltens von Hochleistungsbeton ebenfalls einen Forschungsbeitrag geleistet. Darüber hinaus engagiert sich Ehrke im Verein „Ingenieure ohne Grenzen“. Dort leitet er das Projekt „Wasser für Balanka“ und ist für die Planung und Errichtung von Zisternen und eines Filtersystems zur Verbesserung der Wasserversorgung in dem Dorf Balanka in Togo erfolgreich tätig.
Studium, Forschung, soziales und politisches Engagement sind bei dem Preisträger Tjark Gall nicht zu trennen. Ein Auslandssemester und ein Praktikum in Südafrika haben den Architekturstudenten stark geprägt – die besonderen Herausforderungen einer nachhaltigen Stadtentwicklung in der südafrikanischen Stadt Lilongwe haben ihn nicht mehr losgelassen. Er engagiert sich für die Entwicklung dieser Stadt mit wissenschaftlichen und entwerferischen Arbeiten als auch praktisch. Des Weiteren gehört er zu den Gründern einer Urban Framework, die in diesem Jahr beim Nachwuchswettbewerb der World Sustainable Build Conference für die Entwicklung von Methoden für eine Nachhaltigkeitsbewertung in urbanen Gebieten ausgezeichnet worden sind. Seine Ergebnisse zu Simulations- und Planungswerkzeugen für Orte mit geringen Ressourcen hat er bereits auf internationalen Fachkonferenzen vorgestellt. Neben dem Architekturmaster an der TU Braunschweig absolviert er einen weiteren Masterstudiengang an der Erasmus Universität Rotterdam.
Jolan Viola Constanze Hogreve verfügt über umfangreiches Wissen über Reptilien, das ihr als angehende Umweltforscherin sehr zugute kommt. In ihrem Studiengang Umweltnaturwissenschaft gehört sie zu den Jahrgangsbesten. Sie verfügt über ein sehr breites Wissen in den verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen. Ihre Studie über Libellenlarven hat zum Verhalten und zum Lebenszyklus neue Erkenntnisse gebracht. Im Studium engagiert sie als Mediatorin und als Mitglied des Fachgruppenrats, zudem ist sie aktiv in der Höhenrettung des Technischen Hilfswerks tätig. Seit diesem Wintersemester absolviert sie mit dem Studiengang Umweltingenieurwesen ein zweites Masterstudium.
Jessica Martensen studiert zwei Masterstudiengänge parallel, wobei sie den ersten Master of Education für das Gymnasiallehramt Germanistik und Geschichte bereits mit hervorragenden Leistungen abgeschlossen hat. Ebenfalls hervorragende Leistungen erzielt sie in dem zweiten Masterstudiengang „Kultur der technisch-wissenschaftlichen Welt“. Hier zeichnet sie sich durch Leistungsbereitschaft und Diskussionsfreudigkeit sowie Analyse und Kritikfähigkeit aus. Sie wirkte an einem geschichtswissenschaftlichem Projekt der Gerda-Henkel-Stiftung und an dem Forschungsprojekt „Massenmedien und Politik im 20. Jahrhundert“ mit. Außerdem unterstützte sie die Durchführung von Lehrveranstaltungen und konnte als Tutorin eigene Lehrerfahrungen sammeln. Sie engagiert sich darüber hinaus beim Hochschulsport und ist aktiv in mehreren Chören der Region.
Die Biologiestudentin Daniela Münch hat eine herausragende Bachelorarbeit, bei der sie mithilfe der hochauflösenden Fluoreszenzmikroskopie Nervenzellen bei ihrer Reifung und Entwicklung charakterisiert hat, vorgelegt. Auch im Master gehört sie zu der Spitzengruppe der Studierenden der Biowissenschaften, besonders hervorzuheben sind ihre didaktisch brillanten Vorträge. Sie hat unter anderem mit Studierenden eine studentische Forschungsgruppe, deren Sprecherin sie ist, aufgebaut. Die von ihnen entwickelte Nachweismethode für einen gefährlichen Krankenhauskeim wurde bereits mit einem Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus begleitet sie Praktika und führt Laborführungen durch. Als Tutorin des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms betreut sie amerikanische Stipendiaten.
Maike Stelter erzielt in dem Studiengang „Organisation, Governance, Bildung“ exzellente Ergebnisse und ist bereits in die Forschung eingebunden, indem sie unter anderem an der Antragstellung von Forschungsprojekten mitwirkt. Ihr Interesse und Engagement gilt der gesellschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit sowie Umwelt- und Lebensbedingungen im In- und Ausland. Sie hat bereits in Umweltprojekten gearbeitet, an internationalen Austauschprojekten teilgenommen und engagiert sich in einem von ihr mitbegründeten Verein zur Aufklärung und Behandlung einer Elefantenfußkrankheit. Sie konnte hier bereits große Erfolge bei der Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Äthiopien, die an der durch regionale Faktoren beeinflussten Krankheit leiden, erzielen.