autoELF auf der Zielgeraden TU Braunschweig installiert Innenraum und Sicherheitsfunktionen in autonomes Forschungsfahrzeug
Im März 2023 verlässt das autonom fahrende Forschungsfahrzeug autoELF Braunschweig in Richtung Darmstadt – dort werden letzte Tests vor der Präsentation durchgeführt. An der Technischen Universität Braunschweig wurde der Prototyp für die Anwendung als Familienauto innen ausgekleidet und mit wichtigen Funktionen versehen, darunter Bedienoberflächen und ein Funknothaltsystem. Demonstriert werden alle vier im Projekt UNICARagil entwickelten Fahrzeuge auf einem Testgelände in der Nähe von Aachen am 11. Mai 2023.
Im Projekt UNICARagil verantwortet das Institut für Regelungstechnik der TU Braunschweig den Anwendungsfall des autonomen Familienfahrzeugs autoELF. Die Wissenschaftler*innen entwickeln ein Fahrzeugkonzept, das von einer Mehrgenerationenfamilie im Alltag genutzt werden kann. „Seit der Anlieferung des Fahrzeugs Mitte Oktober 2022 in Braunschweig haben wir den Prototypen mit einem vollständigen Innenraum ausgestattet. Neben Verkleidungselementen und der Sitzanlage haben wir Elemente zur Informationsein- und -ausgabe im Fahrzeug montiert“, sagt Tobias Schräder, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Regelungstechnik.
Um unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Nutzergenerationen gerecht zu werden, wurden insgesamt drei Bedienoberflächen realisiert: Eine Standardbedienoberfläche, eine für Kinder und eine für ältere Personen. Außerdem wurde der Fahrzeugeingang mit einem Lift ausgestattet, um auch gehbehinderten Personen einen Einstieg ohne zusätzliche menschliche Hilfe zu ermöglichen.
„Weiterhin haben wir in den vergangenen Monaten ein Funknothaltsystem installiert. Der Fahrzeuginnenraum selbst verfügt in seiner finalen Ausbaustufe nämlich über keine Bedienelemente, mit denen sich das Fahrzeug steuern lässt“, sagt Tobias Schräder. Mit dem Funknothaltsender kann ein UNICAR-Fahrzeug im Notfall von außen angehalten werden.
Probandenstudien – Nutzung durch Kinder
Gemeinsam mit der Forschungsgruppe für Ingenieur- und Verkehrspsychologie wurden im Januar und Februar 2023 Probandenstudien mit dem Fahrzeug durchgeführt. Hierbei ging es zum Beispiel darum, zu erfahren, wie gut das Fahrzeug durch Kinder zu benutzen ist und unter welchen Umständen Eltern ihre Kinder alleine mit autoELF fahren lassen würden.
So geht es jetzt weiter
Nach der Überführung des Fahrzeugs zur TU Darmstadt werden dort Fahrfunktionen getestet und das Abschlussevent vorbereitet. Das Abschlussevent findet am 11. Mai 2023 in der Nähe von Aachen auf dem Aldenhoven Testing Center statt. Dabei sollen alle vier im Projekt entwickelten Fahrzeuge auf einem Testgelände demonstriert werden.
Über UNICARagil
Das Projekt (1. Februar 2018 bis 31. Mai 2023) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunktes „Disruptive Fahrzeugkonzepte für die autonome elektrische Mobilität“ (Auto-Dis) unterstützt. Das Projektvolumen beträgt 32 Millionen Euro. Mitglieder des Konsortiums sind: RWTH Aachen, TU Braunschweig, TU Darmstadt, Karlsruher Institut für Technologie, TU München, Universität Stuttgart, Universität Passau und Universität Ulm sowie die folgenden Industriepartner ATLATEC GmbH, flyXdrive GmbH, iMAR Navigation GmbH, IPG Automotive GmbH, Schaeffler Technologies AG & Co. KG und VIRES Simulationstechnologie GmbH.
Im 2023 gestarteten Nachfolgeprojekt AUTOtech.agil wird eine offene Software- und Hardware-Architektur für das Mobilitätssystem der Zukunft geschaffen. An dem Verbundprojekt, das von der RWTH Aachen koordiniert wird, sind die zwei Institute für Regelungstechnik und für Datentechnik und Kommunikationsnetze der TU Braunschweig beteiligt.