Audimax in engerer Wahl für Niedersächsischen Staatspreis für Architektur Auszeichnung für Umbau der kooperativen Gesamtschule Leeste
Am 23. Juni 2022 wurde im großen Festsaal im Alten Rathaus Hannover der Niedersächsische Staatspreis für Architektur für die Neuordnung und Sanierung der kooperativen Gesamtschule Leeste in der Gemeinde Weyhe im Landkreis Diepholz vergeben. Den Staatspreis überreichte Niedersachsens Bauminister Olaf Lies. Unter den zwölf Objekten in der engeren Wahl der Jury war auch das in den Jahren 2019 bis 2021 denkmalgerecht sanierte Audimax der Technischen Universität Braunschweig.
Dietmar Smyrek, Hauptberuflicher Vizepräsident für Personal, Finanzen und Hochschulbau, freut sich, dass das erste Projekt, das die TU Braunschweig in Bauherrenverantwortung durchgeführt hat, in die engere Wahl für den Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2022 gekommen ist: „Die Architekt*innen haben es in enger Zusammenarbeit mit unserem Gebäudemanagement geschafft, die Sanierung des zentralen Hörsaalgebäudes und die damit verbundenen technischen Eingriffe sowie Modernisierungen sehr behutsam vorzunehmen. Der Originalcharakter unseres größten Hörsaals ist nach der umfangreichen Sanierung erhalten geblieben. Gleichzeitig fühlt sich das Gebäude neu an. Wir sind stolz, auf unserem Zentralcampus ein Vorzeigeobjekt für eine gelungene Modernisierung unter Erhalt des denkmalgeschützten Charakters zu haben, das täglich von vielen Studierenden genutzt wird und damit auch in Zukunft Bestandteil unseres lebendigen Campus sein wird.“
Für Projektleiter Markus Loschinsky von der Krekeler Architekten Generalplaner GmbH, Alumnus der TU Braunschweig, war die Sanierung des Audimax ein ganz besonderes Projekt: „Im Zuge der Planung und Ausführung habe ich das Gebäude aus einer ganz anderen Sicht kennen- und schätzen gelernt, als ich es als Student in Erinnerung hatte. Wir konnten die vor mehr als 60 Jahren wegweisende Architektursprache und hochmoderne Konstruktion erhalten und behutsam verbessern, um die Nutzung des Audimax auch in der Zukunft zu gewährleisten. Umso mehr freut es mich, dass wir in die engere Wahl für den Niedersächsischen Staatspreis für Architektur gekommen sind und unsere Arbeit dadurch gewürdigt wird.“
Am 10. Mai trat die zwölfköpfige Jury zum ersten Mal in Hannover zusammen und bewertete die insgesamt 56 zum Thema „Öffentliches (Um-)Bauen – auf dem Weg zur Klimaneutralität“ eingereichten Bewerbungen. Unter Vorsitz des Münchner Architekten Muck Petzet einigte sich die Jury auf zwölf Objekte für die engere Wahl. Diese wurden in einem nächsten Schritt in einer Exkursion vor Ort besichtigt, um dann Nominierungen festzulegen und schließlich das Siegerprojekt zu küren.
Neuer Glanz fürs Auditorium Maximum
Zwei Jahre war das Hörsaalgebäude geschlossen. Von Februar 2019 bis Januar 2021 wurde das Audimax der TU Braunschweig behutsam denkmalgerecht saniert und energetisch sowie brandschutztechnisch an die heutigen Anforderungen angepasst. Aber auch die Aufenthaltsqualität für die Studierenden wurde verbessert. Der Fokus der Sanierung lag auf dem größtmöglichen Erhalt der historischen Bausubstanz sowie der Wahrung des architektonischen Konzeptes unter Berücksichtigung der Funktionalität eines Hörsaalgebäudes. Die Sanierungskosten in Höhe von 10 Millionen Euro wurde aus Landes- und Bundesmitteln finanziert.
Das Audimax beheimatet die beiden größten Hörsäle der Carolo-Wilhelmina und gehört zu den Leitbauten der deutschen Universitätsarchitektur nach 1945. Das Gebäude, das 1960 fertiggestellt worden ist, ist Teil des vom Architekten und Hochschullehrer Prof. Friedrich Wilhelm Kraemer erbauten Forumsensembles. Zu dem Ensemble gehören außerdem das Forumsgebäude und die Universitätsbibliothek. Alle Bauten repräsentieren die Braunschweiger Schule, die Architekturlehre der damaligen Technischen Hochschule Braunschweig in den Jahrzehnten der Nachkriegszeit. Nach der Sanierung kommt die Komposition des Gebäudes wieder stärker zum Vorschein, wie der Kubus des Hörsaals Audimax, der in das Gebäude hineingebaut worden ist.
Der Niedersächsische Staatspreis für Architektur
Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz lobt seit 1996 alle zwei Jahre den Staatspreis für Architektur aus. Seit 2002 wird er in Kooperation mit der Architektenkammer Niedersachsen vergeben. Mit der Auszeichnung werden herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Architektur gewürdigt. Die höchste Architekturauszeichnung des Landes gibt einen thematisch fokussierten, hervorragenden Überblick über das aktuelle Baugeschehen im Land. Das Wettbewerbsergebnis und damit die teilnehmenden Projekte werden in Niedersachsen und darüber hinaus mit einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt, darunter eine Internetpräsentation und eine Wanderausstellung der ausgezeichneten Arbeiten.
Aus dem Kreis der aus zwölf Projekten bestehenden engeren Wahl wurden neben dem Preisträger „Neuordnung und Sanierung Kooperative Gesamtschule Leeste, Weyhe“ drei weitere Projekte für den Staatspreis nominiert: die „Nachhaltige Sanierung im Bildungs- und Begegnungszentrum“ in Liebenau, das „Dokumentations- und Lernort Bückeberg“ in Emmerthal sowie das „Stadtteilzentrum Hannover-Stöcken“.