Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Ulrich Nübel Wie die Genomforschung hilft, die Antibiotika-Krise zu überwinden: Resistenzüberwachung und Wirkstoffsuche
Prof. Dr. Ulrich Nübel, Leibniz-Institut DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen, hält seine Antrittsvorlesung „Wie die Genomforschung hilft, die Antibiotika-Krise zu überwinden: Resistenzüberwachung und Wirkstoffsuche“ am
Mittwoch, 1. Juli 2015, um 17.00 Uhr
in der Aula, Haus der Wissenschaft, Pockelsstr. 11, 38106 Braunschweig.
Antibiotika sind eine erschöpfbare Ressource, denn je mehr Antibiotika eingesetzt werden, um so stärker verbreiten sich Resistenzen. Durch die Zunahme resistenter Krankheitserreger und den Rückzug der pharmazeutischen Industrie aus der Antibiotika-Entwicklung kommt es heute bereits zu einem Mangel an Therapie-Optionen für viele bakterielle Infektionen. Die Überwindung dieser Krise erfordert Kooperationen zwischen Forschungs-Institutionen, privatwirtschaftlichen Unternehmen und staatlichen Stellen. Die moderne Genom-Analytik wird eingesetzt, um die Entstehung und Verbreitung von Antibiotika-Resistenzen zu verstehen und zu überwachen, und um die Antibiotika der Zukunft zu finden.
Zur Person
Ulrich Nübel ist seit Juni 2014 Professor für Mikrobielle Genomforschung an der Technischen Universität Braunschweig. Seine Arbeitsgruppe ist am Leibniz-Institut DSMZ angesiedelt und ist Teil des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF). Nach dem Studium der Biotechnologie an der TU Braunschweig promovierte Ulrich Nübel am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie und an der Universität in Bremen. Es folgten Forschungsaufenthalte an der Montana State University (USA) und an der DSMZ, wo er sich mit der Diversität phototropher Bakterien befasste. Danach arbeitete er am Robert Koch-Institut über die Populationsgenetik und Genom-basierte, molekulare Epidemiologie bakterieller Krankheitserreger.