20. Januar 2016 | Presseinformationen:

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Monika Taddicken Wissenschaft und Öffentlichkeit. Von der Information zur Partizipation?

Prof. Dr. Monika Taddicken, Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung Kommunikations- und Medienwissenschaften, der Technischen Universität Braunschweig, hält ihre Antrittsvorlesung „Wissenschaft und Öffentlichkeit. Von der Information zur Partizipation?“ am

Mittwoch, 27. Januar 2016, um 17.00 Uhr
in der Aula, Haus der Wissenschaft, Pockelsstr. 11, 38106 Braunschweig.

Wissenschaft und Gesellschaft sind eng verflochten. So sind wissenschaftliche Erkenntnisse häufig die Grundlage von sozial relevanten Entscheidungen, sei es bei politischen oder individuellen Entscheidungen der Menschen in ihrem Alltag. Damit Wissenschaft diese Funktion ausüben kann, wird sie zu einem großen Teil aus öffentlichen Mitteln finanziert. – Doch wissenschaftliche Erkenntnisse sind spezialisiert, vorläufig, häufig widersprüchlich – und somit für Laien oftmals schwer verständlich. Medien spielen bei der Vermittlung und Einbindung der Öffentlichkeit in den wissenschaftlichen Diskurs eine zentrale Rolle. Denn Medien können wissenschaftliche Ergebnisse zusammenfassen, einordnen und so für die Öffentlichkeit greifbar machen. Dabei sind die klassischen massenmedialen Angebote (zum Beispiel das Fernsehen) bedeutsam, doch durch den Medienwandel der letzten Jahre kommt auch den Neuen Medien eine immer wichtigere Rolle zu.

Das Internet bietet eine schier unübersehbare Fülle und Vielfalt an Informationen zu Wissenschaftsthemen. Daneben bieten insbesondere die sogenannten Sozialen Medien Bürgerinnen und Bürgern neue Möglichkeiten, am wissenschaftlichen Diskurs teilzuhaben. So besteht die Möglichkeit, mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Kontakt zu treten, Beiträge über Wissenschaft zu bewerten, teilen oder kommentieren sowie selbst-produzierte Inhalte zu Wissenschaftsthemen zu veröffentlichen und darüber den eigenen Standpunkt in die öffentliche Diskussion einzubringen. Bislang liegen nur wenige Studienergebnisse darüber vor, inwiefern diese Möglichkeiten von der Öffentlichkeit genutzt werden und welche Auswirkungen für Wissenschaft und Öffentlichkeit damit verbunden sind. Bedingen die erweiterten Möglichkeiten des Internets einen grundlegenden Wandel von der Information zur Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern? Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Fragestellungen scheint drängend.

Zur Person

Monika Taddicken studierte Diplom-Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Medien- und Kommunikationswissenschaft, Methoden der empirischen Sozialforschung und Marketing an der Georg-August-Universität Göttingen und der National University of Ireland, Galway. Parallel war sie als Projektleiterin in der kommerziellen Online-Forschung tätig. Nach ihrem Studium arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und DFG-Projektkoordinatorin an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Universität Hohenheim, Stuttgart, und am Exzellenzcluster CliSAP der Universität Hamburg sowie als Research Fellow an der University of Wisconsin, Madison, USA. Sie promovierte zum Thema „Methodeneffekte bei Web-Befragungen. Einschränkungen der Datengüte durch ein ‚reduziertes Kommunikationsmedium‘?“ (summa cum laude), wofür sie die Dissertationsauszeichnung der Alcatel-Lucent-Stiftung erhielt. Sie leitet ein DFG-Projekt zum Thema „Klimawandel aus Sicht der Medienrezipienten“, ist Fachgruppensprecherin der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und Mitherausgeberin bedeutsamer Schriftenreihen. Im Oktober 2014 wurde sie als Professorin für Kommunikations- und Medienwissenschaften an die TU Braunschweig berufen.