23. Januar 2014 | Presseinformationen:

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Hans-Christoph Schmidt am Busch Der Wert der Arbeit

Prof. Dr. Hans-Christoph Schmidt am Busch, Seminar für Philosophie der Technischen Universität Braunschweig, hält seine Antrittsvorlesung Der Wert der Arbeit am

Mittwoch, 29. Januar 2014, um 17.00 Uhr
in der Aula, Haus der Wissenschaft, Pockelsstr. 11, 38106 Braunschweig.

Die Fragen, welchen Wert die Arbeit in der heutigen Zeit für ein gelingendes menschliches Leben hat, haben kann und haben sollte, sind nicht leicht zu beantworten. Einerseits scheinen zeitgenössische Arbeitswelten den Menschen größere Chancen der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung zu eröffnen als frühere, andererseits empfinden nicht wenige Berufstätige ihre Arbeit als belastend oder überfordernd. Angesichts dieser – wissenschaftlich gut belegten – Sachlage liegt die Erwartung nahe, dass die Philosophie, die sich ja traditionell mit Fragen des gelingenden Lebens befasst, eingehende Überlegungen zum diesbezüglichen Wert der Arbeit angestellt hat. Überraschenderweise ist dies jedoch nicht der Fall.

Die Vorlesung „Der Wert der Arbeit“ verfolgt zwei Ziele: Zum einen bietet sie eine Erklärung des oben genannten Umstands, dass die zeitgenössische Philosophie Fragen des Werts der Arbeit vernachlässigt hat; in diesem Zusammenhang stellt sie heraus, dass sich die politische Philosophie der letzten Jahrzehnte wie selbstverständlich auf die Vorstellung stützt, dass die Arbeit lediglich als Quelle von Einkommen wertvoll ist. Zum anderen zeigt die Vorlesung, dass die zeitgenössische Philosophie gute Gründe hat, sich in Fragen des Werts der Arbeit neu auszurichten; in diesem Kontext macht sie geltend, dass die Arbeit im alltäglichen Verständnis auch als Tätigkeit und soziale Praxis wertgeschätzt wird und in diesen Hinsichten von der Philosophie nicht vernachlässigt werden sollte.

Zur Person

Hans-Christoph Schmidt am Busch hat in Frankfurt am Main, Montpellier, Münster und Hagen Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft studiert. An der Université Paul Valéry in Montpellier erwarb er im Fach Philosophie das D.E.U.G., die Licence und die Maîtrise. Er wurde mit einer Untersuchung zu Hegels Begriff der Arbeit an der Universität Münster promoviert und hat sich an der Frankfurter Goethe-Universität im Fach Philosophie habilitiert (Titel der Habilitationsschrift: „Anerkennung“ als Prinzip der Kritischen Theorie). Seit 2004 ist er Gastwissenschaftler am Frankfurter Institut für Sozialforschung. Zwischen 2005 und 2009 war Hans-Christoph Schmidt am Busch Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung (Forschungsaufenthalte an der Northwestern University in Evanston, der Georgetown University in Washington, D.C. und der Columbia University in New York). Von 2010 bis 2013 nahm er Vertretungen von Professuren und Lehrstühlen an den Universitäten in Magdeburg, Münster und Vechta wahr. 2012 erhielt er einen Ruf an die Universität Vechta (abgelehnt). Seit 2013 ist Hans-Christoph Schmidt am Busch Professor für Philosophie an der Technischen Universität Braunschweig.