Zu Besuch in der OHLF Wissenschaftsminister Falko Mohrs informiert sich in Wolfsburg über Circular Economy
Der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, die Präsidentin der Technischen Universität Braunschweig, Angela Ittel, sowie der Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg, Dennis Weilmann, und weitere Entscheidungsträger*innen und Freund*innen der OHLF kamen am 17. März 2023 nach Wolfsburg. Hier konnten sie sich persönlich ein Bild von der Weiterentwicklung des 2017 eröffneten ForschungsCampus machen. Die Open Hybrid LabFactory, kurz OHLF, ist eine Plattform für Industrie und Wissenschaft, um neue Technologien und Verfahren auf Marktfähigkeit und ihre ökonomische Nachhaltigkeit zu erproben und anzuwenden. Schwerpunkte sind Kreislaufwirtschaft, Produktionstechnik, Leichtbau und Materialentwicklung. Die TU Braunschweig gehört zu den Gründungsmitgliedern.
Im vergangenen Jahr wechselte die thematische Ausrichtung der OHLF vom hybriden Leichtbau hin zu Circular Economy-Konzepten wie auch der ganzheitlichen Betrachtung von Prozessketten und der Rückführung von Materialien. Ziel ist die Reduktion von CO2-Emissionen.
„Die Leichtbauforschungsfabrik der TU Braunschweig und der Fraunhofer-Gesellschaft entwickelt sich am Standort Wolfsburg zur Forschungsfabrik für Kreislaufwirtschaft weiter. So kann Material effizienter genutzt, der CO2-Fußabdruck verringert und kritische Rohstoffe können zurückgewonnen werden. Alles ist Teil der Transformation der Automobilindustrie“, so Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Mit unserer Agenda zukunft.niedersachsen und dem Schwerpunkt in der Transformationsforschung haben wir das richtige Förderinstrument, um hier in den kommenden Jahren zu unterstützen.“
Jetzt schon bewegt sich in diesem Zusammenhang einiges am Campus, etwa mit den Projekten „ZIRKEL“ zur Zirkulären Produktion für hochintegrierte Komponenten der Elektromobilität und „Stack2P“ zur zerstörungsfreien Demontage von Brennstoffzellenstapeln (Stacks).
Auch im OHLF-Netzwerk, das von Instituten über Konzerne bis hin zu Start-ups reicht, wird die Ausrichtung hin zu effizienter und sinnvoller Kreislaufwirtschaft begrüßt. Es herrscht eine große Einigkeit unter den Mitgliedern des OHLF e.V., dass die neuen Themen zukunftsorientiert und mit genug Weitblick etabliert sind.
„Die neuen strategisch angelegten Strukturen für Forschung und Lehre haben sich, wie man hier an der OHLF sieht, bewährt und sind ein hervorragendes Modell für Universitäten der Zukunft und Unternehmen von morgen“, sagt Professorin Angela Ittel, Präsidentin der TU Braunschweig.
Impuls von Start-up zum Thema KI und Arbeitssicherheit
Einen Impuls aus der Start-up-Szene bot die SENTICS GmbH mit einer Unternehmensvorstellung innerhalb des Rundgangs durch das OHLF-Technikum. Sentics sicherte sich den zweiten Platz in der Kategorie Science Spin-off beim DurchSTARTer-Preis 2022, einem der bestdotierten Start-up-Wettbewerbe in Niedersachsen, und war dort Falko Mohrs bereits das erste Mal begegnet. Das Start-up entwickelt eine KI-basierte Software, die die Arbeitssicherheit in Unternehmen erheblich steigert. Eine ständig erweiterbare und optimierte Pilotanlage ist im Technikum in Wolfsburg etabliert.
Im anschließenden Gespräch über die Zukunft des ForschungsCampus stimmten alle in der Ansicht überein, den Standort weiter stärken und die Zusammenarbeit intensivieren zu wollen. Die Zukunft wird gemeinsam geplant – ein Folgetermin ist schon in Aussicht.
„Die Forschung im Bereich der Circular Economy spielt unter dem Aspekt der nachhaltigen Ressourcenschonung und Steigerung der Energieeffizienz im Rahmen der Klimawende eine bedeutende Rolle, zahlt hervorragend auch auf die Werte der TU Braunschweig ein und unterstützt unser Ziel, zu einer nachhaltigeren Welt beizutragen“, so Angela Ittel.