8. März 2018 | Magazin:

Wunschberuf: Ingenieurin Absolventinnen des Niedersachsen-Technikums verabschiedet

Was macht eigentlich eine Ingenieurin? Könnte Informatik etwas für mich sein? Das wollten in den vergangenen sechs Monaten die 15 Teilnehmerinnen des Niedersachsen-Technikums an der TU Braunschweig herausfinden. In einer gemeinsamen Feierstunde mit den Technikantinnen der Ostfalia Hochschule wurden sie jetzt verabschiedet.

Verabschiedung nach sechs Monaten Technikum: Die Teilnehmerinnen der TU Braunschweig und der Ostfalia. Bildnachweis: Anna Salbach/Ostfalia Hochschule

Spannende Einblicke in das Berufsleben und den Studienalltag erhielten die jungen Frauen während des Technikums. Ein halbes Jahr lang konnten sie ausprobieren, ob ein technisches Studium oder ein technischer Beruf für sie die richtige Wahl ist. „Vor dem Technikum war ich nicht sicher, ob ich mir ein Ingenieurstudium wirklich zutrauen kann. Jetzt weiß ich: Es wird nicht leicht, aber ich kann es schaffen“, sagte eine Absolventin.

Mehr Selbstvertrauen durch Arbeit im Betrieb

Zu Besuch im Legolabor im Institut für Programmierung und Reaktive Systeme. Bildnachweis: Jenny Fricke/TU Braunschweig

„Die Erfahrungen im betrieblichen Praktikum geben den Teilnehmerinnen viel Selbstvertrauen“, betont auch die Programmverantwortliche an der TU Braunschweig, Britta Böckmann. „Die vielen engagierten Betreuerinnen und Betreuer in unseren Kooperationsunternehmen stehen den Technikantinnen hilfreich zur Seite, unterstützen sie, trauen ihnen aber auch eigenständige Arbeiten zu.“

Eine wichtige Erkenntnis für die Technikantin Sabine Klassen: „Ich habe gemerkt, dass die Ergebnisse meiner Arbeit tatsächlich weiterhelfen.“ Die 18-Jährige bearbeitete während ihres Praktikums im Chemischen Labor der Salzgitter Flachstahl GmbH ein Projekt zum Thema Prelube-Öle. Die Einschätzung von Sabine Klassen teilt auch Dr. Frank Kleppe, Leiter Chemische Laboratorien: „Sabines Thema ist brandaktuell, da es direkt unsere Produkte betrifft. Inhaltlich ist ihre Arbeit als sehr wertvoll anzusehen.“

Nach dem Technikum das Studium

Im kommenden Wintersemester wird Sabine Klassen mit dem Studium Bio-, Chemie- und Pharmaingenieurwesen beginnen. So wie sie sind auch fast alle anderen Teilnehmerinnen sicher, dass sie im Bereich Technik bleiben wollen. Elektrotechnik, Maschinenbau, Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen sind nur einige der Studiengänge, in die die jungen Frauen starten werden, ein Großteil an der TU Braunschweig.  Aber auch duale Studiengänge und eine Ausbildung zur technischen Systemplanerin gehören zu den Plänen der Technikum-Absolventinnen.

Blick in Labore und Institute

Exkursion zum Institut für Robotik und Prozessinformatik. Bildnachweis: Jenny Fricke/TU Braunschweig

An den wöchentlichen Hochschultagen erfuhren die Technikantinnen bereits eine Menge über Inhalte und Anforderungen der verschiedenen technischen Studiengänge an der TU Braunschweig. Besondere Höhepunkte waren die Besichtigungen von Laboren und Instituten. Im Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik, in der Battery LabFactory, im Institut für Siedlungswasserwirtschaft sowie im Wearable Computing Lab und im Institut für Robotik und Prozessinformatik erlebten die Teilnehmerinnen spannende Forschungsthemen. Mit viel Spaß wurde den Technikantinnen im Legolabor das Programmieren nähergebracht. Abseits der Technik brachte der Ausflug zum Institut für Geophysik und Extraterrestrische Physik faszinierende Einblicke in die Forschung der Arbeitsgruppe Planetenentstehung.

Auf großes Interesse stießen bei all diesen Besuchen auch die Berichte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über ihre eigenen Werdegänge. Hier wollten die Technikantinnen vor allem wissen „Wie sind Sie zu dem Studium gekommen?“ oder „Welche Eigenschaften muss ich für dieses Studium mitbringen?“.

Der regelmäßige Besuch einer Lehrveranstaltung stand ebenfalls auf dem Programm, wobei der Großteil der Technikantinnen die Möglichkeit nutzte, an der Klausur teilzunehmen. Eine von ihnen sogar mit sehr gutem Erfolg!