Weltraumprojekt bei „INNOspace Masters 2016“ erfolgreich Zweiter Platz für „OCULUS“ mit Beteiligung des Instituts für Raumfahrtechnik
Den zweiten Platz in der Kategorie »DLR Raumfahrtmanagement Challenge« des Wettbewerbes INNOspace Masters 2016 belegte das Gemeinschaftsprojekt vom Institut für Raumfahrtsysteme der TU Braunschweig, dem Fraunhofer IST Braunschweig und der INVENT GmbH am 04. Mai in Berlin. Ziel des Projekts „OCULUS“ ist es, leichte optische Spiegel für die Raumfahrt zu fertigen, indem die Bauteile aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) mit hochreflektierenden Beschichtungen ausgestattet werden. Auf diese Weise kann bis zu 95 Prozent des Gewichts eines herkömmlichen Weltraumspiegels eingespart werden.
Bei den so genannten optischen Nutzlasten von Raumfahrzeugen handelt es sich um massive Bauelemente. Das liegt an den hohen Dichten der Werkstoffe, wie etwa Metall oder Keramik, aus denen die Spiegel bestehen. So wiege beispielsweise der Hauptspiegel des Hubble Space Telscopes bei einem Durchmesser von 2,4 Metern über 800 Kilogramm. Damit dominierten sie wesentlich die Gesamtmasse von Weltraumteleskopen, erklärt Prof. Enrico Stoll, Leiter des Instituts für Raumfahrtsysteme und einer der Braunschweiger Preisträger.
Durch neue Prozesse bei der Verarbeitung von Kohlenstoff-Faserverbundwerkstoffen (CFK), so Stoll weiter, ergäben sich Möglichkeiten, diese Nachteile zu überwinden. So werden beim Gemeinschaftsprojekt „OCULUS“ innovative CFK-Materialien und neue Beschichtungstechniken genutzt, um optische Spiegel zu fertigen, die gegenüber herkömmlichen Systemen eine mindestens 80 Prozent verringerte Masse aufweisen. Im Falle des Hubble Space Telscopes, erklärt Stolle, könnte man mit dieser Methode sogar 99 Prozent des Gewichtes des Hauptspiegels einsparen. Um die Leistungsfähigkeit der Optiken zu und das wissenschaftliche Anwendungsspektrum ermitteln, wollen die Projektpartner mit der skalierbaren OCULUS-Technik einen Demonstrator in der Größe eines CubeSat Kleinsatteliten fertigen.