Was tun bei Studienzweifeln oder Studienabbruch? „Wegbereiter“ der Zentralen Studienberatung helfen bei der Orientierung
Das Projekt „Wegbereiter – Perspektiven trotz Studienabbruch“ berät seit 2016 Studierende, die an ihrer Studienwahl zweifeln oder darüber nachdenken, ihr Studium abzubrechen. Um allen Studierenden Beratungen gebündelt anzubieten, sind seit dem vergangenen Jahr die „Wegbereiter“ Teil der Zentralen Studienberatung (ZSB) der TU Braunschweig.
Ob zu hohe Leistungsanforderungen, Leistungsdruck und ständige Selbstoptimierung, fehlende Motivation oder der Wunsch, eher etwas Praktisches machen zu wollen: Gründe für Studienzweifel oder einen Studienabbruch können vielfältig sein. „Das Potenzial von Studienabbrecherinnen und Studienabbrechern gilt es zu nutzen. Der hohe intellektuelle Reifegrad, das hohe Maß an Fachkenntnissen, an Selbstkompetenz sowie die zielgerichtete Motivation für die neue berufliche Perspektive zeichnen den Großteil der bislang knapp 500 Ratsuchenden aus“, sagt Projektmitarbeiter Marcus Voitel. Unglückliches Studieren nütze niemandem etwas. Es gebe immer einen Ausweg.
Glück und Wohlbefinden stehen im Vordergrund
Dr. Yvonne Henze, Leiterin der Zentralen Studienberatung an der TU Braunschweig beobachtet, dass sich die Berufsorientierung, so die Erfahrung aus dem Wegbereiter-Projekt, stärker in die Phase des Studiums verlagere: „Zweifelnde durch gut vernetzte und auf die Zielgruppe zugeschnittene Beratungsangebote früh abzuholen, erhöht den Studienerfolg insgesamt und kann somit Abbrüchen vorbeugen.“ Bei der Beratung stünden immer das Glück und Wohlbefinden der Ratsuchenden im Vordergrund. Letztendlich sollen die Ratsuchenden zu eigenen Entscheidungen finden. Das Projekt „Wegbereiter“ ging 2016 an den Start und wurde bis Juli 2018 vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und zusätzlichen Landesmitteln finanziert. Dass es nun organisatorisch zur Zentralen Studienberatung gehört, bringe durchaus Vorteile mit sich, da die Angebote und Kompetenzen hier gebündelt werden. „Studierenden fällt dadurch die Orientierung im großen und teilweise unübersichtlichen Beratungsdschungel leichter“, sagt Henze, die das Projekt jetzt leitet.
Strategiedialog „Wegbereiter – Perspektiven trotz Studienabbruch“
Wie es mit dem Projekt „Wegbereiter“ nach 2020 weitergeht, wird jetzt in einem Strategiedialog erarbeitet. Daran nahmen im Februar Professor Wolfgang Durner, Vizepräsident für Studium und Lehre an der TU Braunschweig, Dr. Yvonne Henze sowie die Projektmitarbeitenden Marcus Voitel und Susann Heichel teil. Darüber hinaus waren als Netzwerkpartner Vertreterinnen und Vertreter der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften dabei. Weitere Partner im Netzwerk sind die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und die Technische Universität Clausthal, die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer, die bereits seit dem Start mit den „Wegbereitern“ verbunden sind. „Das Thema ist so komplex, dass es nur gemeinsam geht“, betont Voitel.
Tag der offenen Beratung am 20. März
Neben den wöchentlichen Sprechzeiten findet am 20. März von 15.00 bis 18.00 Uhr im Berufsbildungszentrum (BiZ) der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar (Cyriaksring 10, Eingang Münchenstraße) zum zweiten Mal ein „Tag der offenen Beratung“ statt. Neben der Zentralen Studienberatung der TU Braunschweig mit dem Projekt „Wegbereiter“ sind auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der anderen zentralen Studienberatungen der regionalen Hochschulen, der Sozialberatung des Studentenwerks, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, der Technikakademie Braunschweig, der Kooperationsinitiative Maschinenbau und der Deutschen Angestelltenakademie vor Ort. In einer Talkrunde zum Thema „Scheitern als Chance“ berichten Expertinnen und Experten aus der Praxis über den Umgang mit Brüchen und Umwegen im Lebenslauf. Darüber hinaus wird ein Bewerbungsmappencheck angeboten.