Von hässlichen Sprung-Funktionen zu schönen Polynomen Mathematiker Jan Glaubitz gewinnt Hauptpreis der Deutschen Mathematiker Vereinigung
Der Mathematiker Jan Glaubitz gewinnt im Juli 2016 einen Hauptpreis auf der Studierendenkonferenz der Deutschen Mathematiker Vereinigung (DMV). Mit seinem Vortrag über seine Master-Thesis konnte er die Fachjury überzeugen. Acht Wochen darf der junge Wissenschaftler nun am Max-Planck-Institut in Bonn forschen.
Wie verhalten sich Flugzeuge in bestimmten Windströmen? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler benötigen numerische Verfahren, um solche Fragen mit Hilfe von partiellen Differentialgleichungen zu simulieren. Entstandene Sprünge und Störschwingungen, verursacht durch das sogenannte Gibbs-Phänomen, sind nicht nur aus der Sicht von Jan Glaubitz „hässlich“.
Nodales Filtern ist eine geeignete Technik, diese Störschwingungen zu beseitigen. Das Ziel sei es, aus den hässlichen Funktionen schöne Polynome entstehen zu lassen, das Gibbs-Phänomen also zu überwinden, so der Experte. Ähnliche Verfahren werden bereits häufig in der Bildverarbeitung verwendet. Neu ist bei Glaubitz der Einsatz von Interpolationspolynomen in ihrer Lagrangebasis. An dieser Methode forscht der Absolvent nun weiter. Motiviert durch den Hauptpreis des DMV, aber auch durch seine LehrLEO-Nominierung im letzten Semester, freut sich der Wissenschaftler immer wieder darauf sein „Feuer“ für das eigene Fach auch auf das Publikum übertragen zu können. Seit April 2016 forscht und lehrt er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Computational Mathematics in der Arbeitsgruppe Partielle Differentialgleichungen.