5. Juni 2023 | Magazin:

TU Braunschweig und University of Strathclyde unterzeichnen Partnerschaftsabkommen Erfolgreicher Delegationsbesuch in Schottland

Die Technische Universität Braunschweig und die University of Strathclyde in Schottland arbeiten zukünftig als strategische Partner zusammen. Ende Mai besuchten TU-Präsidentin Angela Ittel, Tatjana Schneider, Vizepräsidentin für Internationales und Regionale Verankerung, und Manfred Krafczyk, Vizepräsident für Digitalisierung und Nachhaltigkeit, und weitere TU-Angehörige den schottischen Partner. Im Rahmen der Delegationsreise unterzeichneten beide Universitäten ein Abkommen, das ihre strategische Zusammenarbeit zukünftig fest verankert.

Ein Partner mit vielen Gemeinsamkeiten

„Die University of Strathclyde ist eine starke Partnerin im englischsprachigen Raum, mit dem wir gemeinsam an globalen Herausforderungen arbeiten und forschen möchten“, betont TU-Präsidentin Angela Ittel. „Wir können auf der einen Seite voneinander lernen und auf der anderen Seite unsere Stärken vereinen, zum Beispiel durch die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur und Entwicklung unserer Expertisen.“

TU-Präsidentin Angela Ittel und Professor Sir Jim McDonald, Vizekanzler der University of Strathclyde unterzeichnen das Memorandum of Understanding. Foto: Eika Auschner/TU Braunschweig

Die dreitägige Delegationsreise nach Schottland bot neben der Unterzeichnung des Abkommens viele Möglichkeiten zum Austausch und zur Planung weiterer gemeinsamer Projekte. „Natürlich entwickeln wir weiter gemeinsame Forschungsprogramme, aber auch in der Studierendenmobilität, der Innovationsförderung und in der Verwaltung werden wir die neuen Synergien nutzen“, blickt Vizepräsidentin Tatjana Schneider voraus. „In Post-Brexit-Zeiten ist es besonders wichtig, die universitären Verbindungen nach Großbritannien zu stärken“, hebt sie hervor.

Die University of Strathclyde wurde 1796 als Anderson’s Institution gegründet. Auf ihrem Campus im Herzen der Stadt Glasgow studieren heute circa 23.000 Studierende aus über 100 Ländern. Als Zentrum von Schottlands erstem „Innovation District“ pflegt die University of Strathclyde genau wie die TU Braunschweig enge Beziehungen und Kooperationen zu Partnern und Forschungseinrichtungen in der Region. Erste Kontakte zwischen beiden Universitäten entstanden zunächst durch ihre Mitgliedschaft im CESAER-Netzwerk (Conference of European Schools for Advanced Engineering Education and Research), dem Professor Sir Jim McDonald, Principal und Vizekanzler der Universität Strathclyde, früher als Präsident vorstand.

Die TU-Delegation um TU-Präsidentin Angela Ittel (l.), Tatjana Schneider (r.), Vizepräsidentin für Internationales und Regionale Verankerung, und Manfred Krafczyk (3.v.r.), Vizepräsident für Digitalisierung und Nachhaltigkeit, während des Besuches in Glasgow. Foto: Eika Auschner/TU Braunschweig.

CESAER ist ein Zusammenschluss von über 50 europäischen Universitäten mit technischem Fokus. Unter diesem Dach sind die TU Braunschweig und die University of Strathclyde Mitglieder in verschiedenen Task Forces, unter anderem in den Bereichen Innovation und Nachhaltigkeit. Aus den Kontakten im CESAER-Netzwerk entwickelten sich gemeinsame Forschungskooperationen in EU-Projekten, zum Beispiel im Bereich der Wasserstoffforschung, sowie ein erster gemeinsamer Seed Funding Call im Jahr 2022, der mit acht eingereichten Anträgen aus unterschiedlichen Disziplinen und Fächern ein voller Erfolg war: Alle eingereichten Projekte erhielten eine Förderung. Seitdem akademischen Jahr 2021/2022 gibt es zwischen beiden Universitäten zudem ein Erasmus+-Abkommen, das den Austausch von Studierenden und Mitarbeitenden in den Bereichen Maschinenbau, Erziehungswissenschaften und Bio-, Chemie- und Pharmaingenieurwesen ermöglicht.

Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit

Die University of Strathclyde und die TU Braunschweig eint darüber hinaus ein weiteres Ziel: Nachhaltigkeit in allen Bereichen des universitären Lebens. Der Partner aus Schottland hat das bereits in einer Nachhaltigkeitsstrategie verankert und sich zu „Net-Zero“ verpflichtet – möchte also spätestens ab dem Jahr 2040 seine Emissionen so ausgleichen, dass am Ende ein positives Ergebnis für das Klima dabei herauskommt. Damit ist die University of Strathclyde ein Vorbild für die TU Braunschweig, die dem Thema Nachhaltigkeit ebenfalls eine besondere Priorität gibt. Ein abteilungsübergreifendes Team arbeitet an der TU Braunschweig derzeit an der Entwicklung einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie und profitiert dabei auch von den Erfahrungen und vom Austausch mit der University of Strathclyde.

Gestartet ist auch bereits ein Austausch auf Verwaltungsebene: Zwei Mitarbeiterinnen der TU Braunschweig reisen in diesem Jahr nach Schottland, um im Rahmen des Erasmus+ Staff-Programms neue Erfahrungen und Ideen für ihren Arbeitsalltag zu sammeln.

Von der strategischen Partnerschaft erhofft sich auch die University of Strathclyde viele neue Impulse: „Als eine führende internationale technische Universität legen wir großen Wert darauf, enge Kooperationen mit globalen Partnern zu schließen“, sagte Professor Sir Jim McDonald, Rektor und Vizekanzler der University of Strathclyde. „Der exzellente akademische Ruf der TU Braunschweig, ihre Forschungsstärke, ihr Engagement für Innovation und ihre strategischen Prioritäten decken sich sehr gut mit unseren eigenen. Diese Vereinbarung trägt dazu bei, die engen Beziehungen zwischen beiden Einrichtungen zu vertiefen, die Zusammenarbeit in neuen Bereichen zu fördern, um einige der größten Forschungsherausforderungen unserer Zeit anzugehen, und gemeinsame Programme sowie den Austausch von Studierenden und Mitarbeitenden zu ermöglichen. Ich freue mich sehr darauf, dass unsere Partnerschaft noch enger wird und unseren Einrichtungen, Studierenden, Partnern und der Gesellschaft insgesamt einen großen Mehrwert bringt.“

Ein Gegenbesuch des neuen Partners in Braunschweig ist bereits in Planung.