26. September 2023 | Magazin:

„Summer Schools sind ein wichtiges Instrument der Internationalisierung“ TU Braunschweig Summer Schools bringen Studierende aus der ganzen Welt auf dem Campus zusammen

Summer Schools sind ein besonderes Lehrformat, bei dem Studierende aus aller Welt für einige Wochen an einer Universität zusammenkommen, um internationale Erfahrungen zu sammeln, an aktuellen Forschungsthemen zu arbeiten, die Sprache und Kultur ihres Gastlandes kennenzulernen oder auch um Kontakte für Forschungsarbeiten oder eine Promotion zu knüpfen. Durch das intensive gemeinsame Lernen, viele Freizeitaktivitäten und Exkursionen sind Summer Schools oft eine unvergessliche Zeit im Ausland. Die Kurzzeitaufenthalte sind bei vielen internationalen Studierenden auch eine Alternative zum klassischen Auslandssemester, zum Beispiel bei Studierenden aus den USA, in deren Curricula ein Auslandssemester oft nur schwer integrierbar ist.

An der TU Braunschweig umfasst die Dachmarke „TU Braunschweig Summer School“ alle Angebote von zentralen Einrichtungen und Fakultäten und stärkt den gemeinsamen Außenauftritt.

„Summer School für deutsche Sprache und Kultur“

Eine lange Tradition hat die „Summer School für deutsche Sprache und Kultur“. Sie wird vom International House organisiert und findet sechswöchig im Juni und Juli sowie vierwöchig im September statt. „Das Interesse an unseren Kursen ist groß und die Plätze sind schnell ausgebucht.“ berichtet Summer School-Koordinatorin Joana Zimmer. „Wir freuen uns sehr, dass unser Angebot so gut angenommen wird.“ 58 Studierende von fünf verschiedenen Kontinenten nahmen in diesem Jahr an den beiden Kursen teil.

Eine Summer-School-Teilnehmerin bei einer Exkursion in das Wattenmeer.

„Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, mich mit so vielen coolen und interessanten Menschen aus der ganzen Welt anzufreunden und so viel zu erleben“, sagt Summer School-Teilnehmerin Olivia Pierce. Foto: International House/TU Braunschweig

Die Teilnehmenden kamen aus den USA, Indien, Südamerika, Japan, China, der Türkei und verschiedenen europäischen Ländern, der größte Teil davon von Partnerhochschulen. Außerdem konnten acht Stipendiat*innen aus den niedersächsischen Partnerregionen Tansania und Eastern Cape (Südafrika) an den Programmen teilnehmen. „Ich finde es toll zu sehen, wie schnell sich die Gruppe mit zum Teil völlig unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammenfindet und dabei echte Freundschaften entstehen“, ergänzt Zimmer. Viele der Studierenden können sich laut Zimmer vorstellen, später einmal für ein Auslandssemester oder einen Forschungsaufenthalt an die TU Braunschweig zurückzukommen und haben sich hier direkt zu Studienmöglichkeiten beraten lassen.

In den Summer Schools des International House lernen die Teilnehmenden in kleinen Gruppen Deutsch auf unterschiedlichen Niveaustufen bis B2 und erhalten zusätzlich Landeskundeunterricht. Außerdem nehmen sie an einem vielfältigen Freizeit- und Exkursionsprogramm teil, das dazu beiträgt, dass sich die Studierenden untereinander schnell vernetzen und Inhalte aus dem Landeskundeunterricht direkt im Alltag erleben können. Unter anderem stehen Exkursionen nach Berlin, Goslar und Bremen auf dem Programm, aber auch in den Harz oder an die Nordseeküste. Hinzu kommen Führungen in Forschungszentren und Unternehmen in der Region.

Summer Schools als Onboardingunterstützung

Der Summer School-Teilnehmer Owen Heffermann während einer Exkursion.

Das Wertvollste an der Summer School war, dass ich jemanden hatte, dem ich Fragen stellen konnte. Vom Bahnhof abgeholt zu werden oder Hilfe bei der Eröffnung eines Bankkontos zu bekommen, ist eine große Erleichterung. Außerdem ist es toll, so viele Menschen zu treffen, die sich in der gleichen Situation befinden wie man selbst“, sagt Summer School-Teilnehmer Owen Heffermann. Foto: Simone Fürst/TU Braunschweig

Die September Summer School ist vor allem für Studierende interessant, die im darauffolgenden Wintersemester ein Studium oder einen Forschungsaufenthalt an der TU Braunschweig starten, wie zum Beispiel die Studierenden des Doppelabschlussprogramms mit der University of Rhode Island. „Die Studierenden nehmen an dieser Summer School teil, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und die Universität und ihre Umgebung schon vor dem offiziellen Studienstart kennenzulernen“, erklärt Zimmer. Auch das Rahmenprogramm ist in diesem Kurs deshalb stärker auf das Thema Onboarding und Studienvorbereitung ausgerichtet. Auf dem Kursplan stehen Bibliotheksbesuche, Treffen mit Ansprechpersonen an der Universität sowie ganz praktische Starthilfe für den Alltag – beispielsweise unterstützt Zimmer die Studierenden bei der Anmeldung bei der Stadt Braunschweig. „Damit können wir die Studierenden viel intensiver auf das Studium vorbereiten, als das zum Beispiel in einer Einführungswoche möglich ist,“ sagt Zimmer. Von den 27 Teilnehmenden der September Summer School werden 23 im Anschluss in Braunschweig bleiben. 13 von ihnen beginnen ein Austauschsemester und zehn DAAD KOSPIE Stipendiat*innen bleiben für Forschungsaufenthalte an verschiedenen Instituten.

Neues Angebot: “Summer School for Advanced Sustainable Aviation Technologies”

Im Bereich der fachlich orientierten Summerschools bot in diesem Sommer erstmals der Exzellenzcluster SE²A der TU Braunschweig (Sustainable and Energy-Efficient Aviation) gemeinsam mit der Association for the scientific development of ATM in Europe (ASDA) eine zweiwöchige Summer School an, in der der interdisziplinäre fachliche Austausch zum Thema Nachhaltige Luftfahrt im Fokus stand. Teilnehmen konnten nicht nur internationale Studierende, sondern auch Studierende von deutschen Universitäten. Expert*innen der TU Braunschweigon Partnerhochschulen und Forschungseinrichtungen gaben den Teilnehmenden Einblicke in die aktuelle Forschung und regten zum Diskurs an. Ergänzt wurde der fachliche Teil auch hier durch Freizeitaktivitäten und Exkursionen. Unter anderem standen ein gemeinsames Grillen, eine Führung am Forschungsflughafen Braunschweig und eine Stadtführung auf dem Programm.

Gruppenfoto der Summer School-Teilnehmenden wähend einer Exkursion.

Die Teilnehmenden der „Summer School for Advanced Sustainable Aviation Technologies“ während einer Exkursion am Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen. Foto: Lasse Ebbecke/TU Braunschweig

Das Programm war für alle Beteiligten ein voller Erfolg, wie Professor Jens Friedrichs, Sprecher des SE²A-Clusters, bilanziert: „Ich bin wirklich begeistert, wie schnell wir in diesem bunten Teilnehmendenkreis aus vielen unterschiedlichen Ländern eine gemeinsame Wissenschaftssprache gefunden haben und auf dieser Basis wirklich ernsthaft und tiefgründig über wissenschaftliche Lösungsansätze diskutieren konnten.“

Professor Peter Hecker, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der TU Braunschweig, ergänzt: „Die internationalen Summer Schools sind eine hervorragende Möglichkeit, um die Forschungsfelder der TU Braunschweig unter Studierenden stärker bekannt zu machen und ihnen Karrierewege an der TU Braunschweig zu zeigen. So können wir sie vielleicht später als Wissenschaftler*innen erneut an unserer Universität begrüßen.“

Summer Schools sind auch ein Recruiting-Instrument

Auch im kommenden Jahr können wieder Studierende aus aller Welt im Rahmen der Summer School Angebote an die TU Braunschweig kommen. Perspektivisch soll das Angebot weiter ausgebaut werden. Um den Onboardingaspekt weiter zu stärken, soll ein weiteres Angebot im Frühjahr etabliert werden – als Vorbereitung auf das Sommersemester. Auch ein Ausbau der fachlichen Summer Schools wird angestrebt, Unterstützung hierbei bietet das International House. „Summer Schools sind ein wichtiges Instrument der Internationalisierung und werden von vielen Hochschulen im internationalen Recruiting eingesetzt“, betont Joana Zimmer. „Der Studienstandort Braunschweig und die Angebote der TU Braunschweig werden durch die Summer Schools für eine internationale Zielgruppe sichtbarer. Auch deshalb möchten wir das Angebot nach und nach ausweiten.“