6. November 2012 | Magazin:

Sommerschule „Klimawandel und globale Wasserprobleme“ an der TU Braunschweig

Vom 4. bis 11. November 2012 veranstalten das Institut für Siedlungswasserwirtschaft und das Institut für der Technischen Universität Braunschweig im Rahmen des Excellence Centers for Development Cooperation (EXCEED) eine internationale und interdisziplinäre Sommerschule zum Thema „Klimawandel und globale Wasserprobleme“. Die Teilnehmer stammen aus 15 Entwicklungsländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas.

Es geht um die Frage, welche Auswirkungen der Klimawandel für die prekäre Wassersituation in den Trockengebieten wie in den von Überschwemmungen bedrohten Gebieten der Erde hat, wenn die Polkappen und die Gletscher weiter abschmelzen. Neben theoretisch angelegten Vorlesungen zur grundsätzlichen Problematik gibt es Fallstudien zu besonders betroffenen Regionen. Dazu gehören das Tibet-Plateau als Quellgebiet fast aller großen asiatischen Flüsse, der von der völligen Austrocknung bedrohte Aralsee in Zentralasien, die Savannengebiete Westafrikas und der Verteilungskonflikt um das Wasser des Jordanbeckens, ein  wesentlicher Faktor zum Verständnis des Nahostkonflikts.

Als möglicher Beitrag zur Linderung des Wassermangels in ariden Gebieten wird das Konzept zur Wiederverwendung gereinigten Abwassers zur Bewässerung in der Landwirtschaft vorgestellt, wobei die Braunschweiger Rieselfelder als Anschauungsmaterial dienen. Die „Integrierten Wasserressourcenmanagements“ ist das Konzept der interdisziplinär ist die Sommerschule, die gleichermaßen technische, naturwissenschaftliche, soziale, wirtschaftliche und politische Aspekte des Themas behandelt.

Die Sommerschule steht in der Tradition einer nunmehr zehnjährigen Beschäftigung mit dem Thema Wasser an der TU Braunschweig, die im November 2002 mit der „Braunschweiger Wasserdeklaration für die Länder des Mittleren Ostens“ ihren Ausgang genommen hat. Die Deklaration wurde damals auf einer internationalen Tagung, die die Stiftung Volkswagenwerk finanziert hat, verabschiedet. Zum Abschluss der Sommerschule soll die Deklaration vor dem Hintergrund der vergangenen zehn Jahre diskutiert und ggf. überarbeitet werden.

Das Programm wird durch Exkursionen ergänzt, wie zum Bespiel der Besuch der Braunschweiger Kläranalage, deren gereinigtes Abwasser in der Landwirtschaft nördlich von Braunschweig wiederverwendet wird. Ferner werden die Teilnehmer mit dem Oberharzer Wasserregal, ein Unesco-Weltkulturerbe besichtigen.

Eröffnet wird die Sommerschule vom Vizepräsidenten der TU Braunschweig, Prof. Dieter Jahn, und dem EXCEED-Sprecher, Prof. Müfit Bahadir. Zu den Vortragenden gehören unter anderem die TU-Professoren Norbert Dichtl, Thomas Dockhorn, Ulrich Menzel und Antje Schwalb sowie der aktuelle Inhaber des EXCEED-Gastlehrstuhls Prof. Clement Dorm-Adzobu aus Ghana.

Hintergrund: EXCEED ist derzeit das einzige Exzellenz-Vorhaben der TU Braunschweig. Es ist mit einem Finanzvolumen von fünf Millionen Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren ausgestattet und wird vom DAAD bzw. dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert. Es verfügt über ein Netz von 35 Partneruniversitäten in Entwicklungsländern. Neben Workshops und Sommerschulen gehören dazu Gastlehrstühle mit eigenen Arbeitsgruppen und Stipendien für Postdocs, Doktoranden und Masterstudierende. Diese absolvieren Fortbildungsaufenthalte an der TU Braunschweig oder Feldaufenthalte an den Partneruniversitäten.

Kontakt
Prof. Ulrich Menzel
Institut für Sozialwissenschaften
Tel.: 0531 391-8915
E-Mail: ulrich.menzel@tu-braunschweig.de