10. Oktober 2019 | Magazin:

Schüler bringen Robotern das Fahren bei Jugendliche lernen in den Herbstferien die Grundlagen des Programmierens

In den Herbstferien konnten Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren am Institut für Adaptronik und Funktionsintegration der Technischen Universität Braunschweig lernen, wie man einem Roboter das Fahren beibringt. Ob Abstand messen, einer Spur folgen oder einen Parcours mit Hindernissen meistern: Die Nachwuchsprogrammiererinnen und –programmierer standen vor zahlreichen Herausforderungen. Zwölf Schülerinnen und Schüler waren dabei und waren unglaublich schnell.

12 Schülerinnen und Schüler haben in den Herbstferien Robotern das Fahren beigebracht. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

„Sie haben die Aufgaben in einer sehr kurzen Zeit gemeistert“, ist Dr. Naser Al Natsheh vom Institut für Adaptronik und Funktionsintegration begeistert. Am zweiten von drei Vormittagen seien sie bereits mit den Aufgaben fertig gewesen. Zusammen mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern Christian Pommer und Marco Brysch hat er das Angebot geplant und durchgeführt.

Die kleinen Fahrzeuge, die von den Schülerinnen und Schülern fahrtüchtig gemacht wurden, sind mit einem „Arduino“ Minicomputer ausgestattet. Mit der Software „mBlock“ können die Funktionen des Roboters programmiert werden. Christian Pommer hat dafür fertige Bausteine vorbereitet, anhand derer die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Funktionsweise von Algorithmen erlernen konnten. Vom Fahrzeug selbst bis zur dazugehörigen Fernbedienung ist alles programmierbar. Die Fahrzeuge sind oben mit einem Ultraschalldistanzsensor und unten mit einem Liniensensor ausgestattet.

Diese Roboter, die es als Bausatz im Handel zu kaufen gibt, haben die Schülerinnen und Schüler programmiert. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

 „Das ist mein Roboter“

Dem 13-jährigen Anas gefällt es besonders gut, dass man die Roboter nach den eigenen Vorstellungen programmieren kann: „Ich kann dann sagen: das ist mein Roboter“. Auch zu Hause beschäftigt er sich schon seit drei Jahren damit. Gerade lernt der Schüler, der die 8. Klasse des Wilhelm-Gymnasiums in Braunschweig besucht, die Programmiersprache Python. Beruflich soll es aber eher in eine andere Richtung gehen. Pilot oder Architekt stehen gerade ganz oben auf seiner Wunschliste.

Der 13-jährige Anas beschäftigt sich schon seit drei Jahren gerne mit der Programmierung von Robotern. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Neben dem Wilhelm-Gymnasium hat das Institut für Adaptronik und Funktionsintegration die Ricarda Huch Schule und die Neue Oberschule kontaktiert, um die Schülerinnen und Schüler auf das Angebot aufmerksam zu machen. Auch das Büro für Migrationsfragen hat es beworben. „Ich beobachte, dass an deutschen Schulen zu wenig in der Richtung gemacht wird“, sagt Naser Al Natsheh. Die Schüler können Uni-Atmosphäre schnuppern und mit praktischen Anwendungen könne man sie bereits für Technik begeistern.

Am letzten Tag stand noch ein kleiner Wettbewerb an. Die Schülerinnen und Schülern musste zunächst das kleine Fahrzeug manuell mit der zuvor programmierten Fernbedienung steuern. Die weiteren Disziplinen waren das automatische Folgen einer auf dem Boden aufgeklebten Linie und das Ausweichen von Hindernissen. Nach dem erfolgreichen ersten Durchlauf ist geplant das Angebot in den Osterferien im kommenden Jahr fortzusetzen.

(v.l.) Candela Clemente, Yara Al Natsheh, Seena Deeb und Olla Sharif hatten viel Spaß beim Programmieren der Roboter. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Dieser Minicomputer ist das Herzstück der Roboter. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Auch die Funktionen der Fernbedienung lassen sich frei programmieren. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Am dritten und letzten Tag gab es einen kleinen Wettbewerb. Als Preise bekamen die Jugendlichen diese im 3D-Drucker entstandenen Roboter-Figuren. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Das Angebot wurde vom Büro für Migrationsfragen im Fachbereich Soziales und Gesundheit der Stadt Braunschweig sowie vom Studentenwerk OstNiedersachsen unterstützt.