10. Mai 2017 | Magazin:

Post aus … Rom Studentin Fenja Lehmann berichtet aus Italien

Hier lebe ich momentan:
Ich lebe zurzeit in Rom.

Das mache ich in Rom:
Ich studiere an der Universität ‚La Sapienza‘. Dort nehme ich an einem begleiteten Studienprogramm teil, das englischsprachige Kurse für Erasmusstudierende anbietet. Mein Schwerpunkt liegt dabei in der Alten Geschichte, was sich in Rom natürlich sehr anbietet.

Mein Aufenthalt dauert insgesamt:
Von Anfang Februar bis Mitte Juli.

Post aus ... Rom
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In meinen Augen der schönste Aussichtspunkt der Stadt: der Passegiata del Pincio. Bildnachweis: Fenja Lehmann.

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Fenja Lehmann verbringt ein Auslandssemester in Rom. Bildnachweis: Fenja Lehmann.

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Das Hauptgebäude meiner Universität, der La Sapienza. Bildnachweis: Fenja Lehmann.

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Der Blick auf das Forum Romanum von meiner Lieblingsstraße, der Via dei Fori Imperiali. Bildnachweis: Fenja Lehmann.

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An Ostern war der berühmte Petersplatz voll mit zehntausenden Menschen. Bildnachweis: Fenja Lehmann.

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Im Kolosseum in Rom wurden wir von einem besonderen "Gästeführer" empfangen. Bildnachweis: Fenja Lehmann.

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Ausflug zur Citiva di Bagnoregio, einem wunderschönen und geschichtsträchtigen Ort. Bildnachweis: Fenja Lehmann.

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Auch eine atemberaubende Aussicht: Der Petersplatz von der Kuppel aus gesehen, ein Muss für jeden Touristen in Rom. Bildnachweis: Fenja Lehmann.

Das Leben vor Ort

So wohne ich in Rom:
Da mein Freund und ich uns entschieden haben, zusammen ein Auslandssemester zu machen, haben wir circa drei Monate vorher mit der Suche nach einer Wohnung oder eines Zimmers angefangen. Die Suche war eher schwierig, da wir ‚die Katze im Sack‘ mieten mussten und keine Zeit hatten, Wohnungen zu besichtigen. Nach einigen Bedenken haben wir aber ein großes, voll möbliertes, circa 30 Quadratmeter großes Zimmer bis Ende Juli gemietet. Die Mietkosten in den zentralen Stadtbereichen Roms sind ziemlich hoch (zum Vergleich: in Braunschweig würde man für denselben Preis wahrscheinlich eine 100 Quadratmeter große Wohnung bekommen). Zum Glück waren wir aber schon vor der Planung auf hohe Mietkosten eingestellt und haben uns nicht zu sehr geärgert.

Jetzt wohnen wir also in einem Zimmer, das alle Möbel in doppelter Ausführung beinhaltet, sodass jeder seinen eigenen Bereich zum Lernen und Arbeiten hat. Die Wohnung teilen wir uns mit acht internationalen Mitbewohnern, die aus der Türkei, Frankreich, Singapur, den Niederlanden und natürlich Italien kommen. Sie sind (fast) alle sehr nett und zu Problemen kommt es nur selten. Eigentlich nur dann, wenn es in der Küche zu voll wird. Stau vor den Badezimmern gibt es nie, da es drei Bäder gibt. Einmal pro Woche putzen Reinigungskräfte die Böden, Bäder und die Küche. Für sein Zimmer und die generelle Ordnung in den gemeinschaftlichen Bereichen ist jeder selbst zuständig.

Trotz einiger Störungen, die eben in jedem alten Gebäude auftreten, bin ich froh, in dieser Wohnung gelandet zu sein. Man kann innerhalb von 30 Minuten ins Stadtzentrum (zum Piazza del Popolo) spazieren und ist auch in 20 Minuten an der Uni. Außerdem ist der große Park der Villa Borghese direkt in der Nähe und die öffentlichen Verkehrsmittel sind innerhalb von 3 Minuten erreichbar.

Was unterscheidet das Studieren in Rom von dem in Deutschland?
Nachdem ich nun schon zweieinhalb Monate in Rom lebe, kann ich sagen, dass die Römer wesentlich entspannter sind als die Deutschen. Das merkt man auch an der Uni. Es gibt zum Beispiel eine 15-minütige Verspätungstoleranz, was man in Braunschweig eigentlich nicht kennt. Außerdem sprechen die Lehrenden ihre Studierenden mit den Vornamen an und der Umgangston ist eher locker und freundlich.

Besonders typisch für mein Aufenthaltsland ist:
Besonders typisch für die Römer ist es, morgens einen ‚caffè‘ zu trinken und ein ‚cornetto‘ zu essen (Achtung: wenn man einen ‚caffè‘ bestellt, bekommt man einen Espresso). Außerdem sind Italiener laut und gestikulieren leidenschaftlich. Es ist manchmal sehr interessant, ihnen einfach zuzuschauen. Das wichtigste zum Schluss:  die Römer gehen oft essen. Aber wer würde auch ‚Nein‘ zu Pizza, Pasta und günstigen Aperitivo-Angeboten (eine Art Buffet) sagen?

Das habe ich hier in den ersten drei Tagen gelernt:
Die Italiener sprechen oft nicht gut Englisch, aber mit Händen und Füßen und natürlich den ersten richtigen Sprachversuchen auf Italienisch klappt alles.  Außerdem ist der Verkehr in Rom verrückt. Oft muss man Blickkontakt zu den Autofahrern herstellen oder Handzeichen geben, wenn man eine Straße überqueren will. Das war am Anfang nicht immer einfach.

Die bisher größte Herausforderung während meines Aufenthaltes:
Entspannt sein und alles etwas gelassener zu sehen, wenn mal wieder die Organisation versagt, einfach so, wie die Italiener.

Das nehme ich von hier mit nach Hause:
Viele neue Freunde und Bekanntschaften und eine entspanntere Einstellung, wenn man etwas nicht läuft, wie geplant.

Gut zu wissen

Was kostet ein Bier/eine Cola etc. in Rom?
Ein Espresso kostet (in nicht touristischen Gebieten) zwischen 80 Cent und 1,10 Euro. Für einen Milchkaffee bezahlt man meistens 1,20 Euro. Dazu ein Cornetto (Hörnchen) zum Frühstück für einen Euro und man hat einen guten Start in den Tag. Cocktails bekommt man im ‚Partyviertel‘ San Lorenzo für 3,50 Euro.

Wie begrüßt man sich in der Landessprache in Rom?
Unter Freunden: Ciao! Förmlich: Salve.

Welches Fettnäpfchen sollte man in Rom vermeiden?
Man sollte keinen Cappuccino nach 12:00 Uhr bestellen. Als wir es hier in den ersten Tagen getan haben, hat uns der (anscheinend sehr traditionelle) Kellner direkt einen bösen Blick zugeworfen. Unser italienischer Mitbewohner hat erklärt, dass, nach Meinung der Italiener, Cappuccino durch seinen hohen Milchanteil ein ‚schweres‘ Getränk ist und träge macht. Deswegen ist es nicht für den Nachmittag geeignet. Nachmittags wird noch wach machender Espresso getrunken. Außerdem, auch wenn es zuerst verwirrend ist, man bestellt in Bars oder Caffees das Essen an der Kasse, bezahlt dann und geht mit dem Kassenbon zur Theke.