6. Oktober 2017 | Magazin:

Post aus … Reykjavík Studentin Franziska Aschersleben berichtet aus Island

Hier lebe ich momentan:
Zur Zeit lebe ich in der nördlichsten Hauptstadt der Welt – Reykjavík.

Das mache ich in Reykjavík:
Ich bin an der University of Reykjavík eingeschrieben. In Braunschweig studiere ich Maschinenbau mit Schwerpunkt Mechatronik, dieses Fach gehört hier jedoch zur Elektrotechnik.

Mein Aufenthalt dauert insgesamt:
5 Monate (August – Dezember)

Darum habe ich mich für einen Auslandsaufenthalt entschieden:
Vor meinem Master habe ich ein sechsmonatiges Praktikum gemacht, bei dem ich in einem internationalen Team mit vielen anderen Studierenden gearbeitet habe. Daraufhin habe ich mich dazu entschlossen, mich für ein Erasmus-Studium zu bewerben.

Das Leben vor Ort

So wohne ich in Reykjavík:
Der Wohnungsmarkt in Reykjavík ist furchtbar. Es gibt keine Wohnheime und bezahlbarer Wohnraum ist quasi nicht vorhanden (weder für Studierende noch für andere Bevölkerungsgruppen). Mit ein wenig Glück habe ich ein 14m²-Zimmer in einer Achter-WG gefunden, das ich mir einer anderen Studentin teile. Obwohl wir nur eine Dusche haben (Mädels-WG!) kommen wir super miteinander klar, am Wochenende gehen wir zusammen aus und fahren los, um das Land zu erkunden.

Reykjavík
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Reykjavík

Jedes Tal sieht hier in Island unterschiedlich aus, das Gebiet Landmannalaugar ist eines der schönsten. Bildnachweis: Franziska Aschersleben.

Reykjavík
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Hier befinde ich mich am Rand der Gletscherlagune Jokulsarlon. Bildnachweis: Franziska Aschersleben.

Reykjavík
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Bei dieser Wanderung waren wir auf einem der aktivsten Vulkane Islands unterwegs. Bildnachweis: Franziska Aschersleben.

Reykjavík
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Das bin ich bei einem Roadtrip in das Landesinnere der Insel. Bildnachweis: Franziska Aschersleben.

Reykjavík
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Viele Häuser, wie hier die beste Bäckerei Reykjavíks, sind mit Kunstwerken verziert. Bildnachweis: Franziska Aschersleben.

Reykjavík
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Um Island näher kennenzulernen, fährt man am besten die Ringstraße entlang, die an der Küste Islands verläuft. Hier ist Hvítserkur, eine der berühmten Stein-Formationen, zu sehen. Bildnachweis: Franziska Aschersleben.

Reykjavík
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Reykjavík hat nur etwa 120.000 Einwohner und hat ein wunderbar nordisches Flair. Bildnachweis: Franziska Aschersleben.

Reykjavík
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Der schwarze Strand ist typisch für die Vulkaninsel Island. Bildnachweis: Franziska Aschersleben.

Reykjavík
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Die isländische Natur zu erkunden, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Bildnachweis: Franziska Aschersleben.

Reykjavík
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Die Tage werden in Island schnell kürzer. Im Dezember scheint die Sonne nur zwischen vier und fünf Stunden. Bildnachweis: Franziska Aschersleben.

Was unterscheidet das Studieren in Reykjavík von dem in Deutschland?
Mein Studium nimmt hier sehr viel mehr Zeit in Anspruch, da ich jede Woche Hausaufgaben abgeben muss. Dazu kommen Gruppenarbeiten, wöchentliche „quizzes“, „mid-term exams“ und „final exams“. Die Kurse, die ich gewählt habe, sind alle sehr interessant, daher nehme ich den Aufwand gerne in Kauf. Mir gefällt es sehr, dass die Uni sehr klein ist. In meinen Kursen sitzen jeweils zwischen 20 und 30 Personen, sodass ein persönliches Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden besteht.

Besonders typisch für mein Aufenthaltsland ist:
Die einzigartige Natur ist typisch für Island, ihre zahlreichen Facetten haben mich sofort fasziniert. Ich liebe die tanzenden Polarlichter, die sich mit ein bisschen Glück auch in Reykjavík beobachten lassen. Außerdem gibt es sehr viele natürliche heiße Quellen, in denen man entspannen kann. Abends trifft man sich typischerweise in einer der vielen Bars oder Cafés. Nach Mitternacht werden dann die Tische zur Seite geschoben, sodass Platz zum Tanzen ist, reine Discotheken gibt es hier nämlich nicht.

Das habe ich hier in den ersten drei Tagen gelernt:
Das warme Leitungswasser kann man bedenkenlos trinken, auch wenn es ungewöhnlich riecht. Alle Isländer sprechen sehr gutes Englisch. Und: Das Wetter ändert sich ständig, ohne Regenjacke gehe ich nicht mehr aus dem Haus.

Die bisher größte Herausforderung während meines Aufenthaltes:
Am Schwierigsten für mich ist es, mein Leben in 24-Stunden-Tage zu quetschen. Ich möchte das Land erkunden, die Nacht durchfeiern und gleichzeitig mein Studium meistern. Große Startschwierigkeiten hatte ich hier in Island nicht, da hier alles sehr gut organisiert ist und ich mich sofort zurechtgefunden habe. Meine Ansprechpartnerin an der Uni ist immer erreichbar und hilft allen Austausch-Studierenden auch bei Wohnungsproblemen oder Ähnlichem weiter.

Das nehme ich von hier mit nach Hause :
Neben vielen neuen Freundschaften, die ich hier geschlossen habe, möchte ich auf jeden Fall einen „Lopapeysa“, den typischen Island-Wollpullover, mit nach Hause nehmen.

Gut zu wissen

Diese landestypische Speise sollte man unbedingt probieren:
Lamm, Molkereiprodukte und Meeresfrüchte gehören zu den typischen Speisen in Island. Teilweise wird Walfleisch als Delikatesse angeboten, allerdings habe ich es bisher noch nicht probiert. Das isländische Äquivalent zum deutschen Döner ist eindeutig der Hotdog, der hier zu jeder Tages- und Nachtzeit verzehrt wird.

Welches Fettnäpfchen sollte man in Reykjavík vermeiden?
Auf keinen Fall sollte man die Regeln in der freien Natur (besonders in den Nationalparks) missachten, zum Beispiel ist das off-road Fahren nur in speziell gekennzeichneten Bereichen erlaubt, um die Natur zu schützen. Bei einem Ausflug wollten wir einen Fluss durchqueren, der die Straße gekreuzt hat, allerdings war unser Auto zu niedrig. Wir mussten zwei Stunden Umweg in Kauf nehmen, bis wir eine geeignete kennzeichnete Stelle gefunden hatten. Ansonsten ist es kaum möglich in Fettnäpfchen zu treten. Isländer sind sehr bodenständig und nehmen es einem nicht übel, wenn man etwas falsch versteht.

Diesen Tipp gebe ich anderen Studierenden, die ins Ausland gehen möchten:
Entscheidet euch für ein Land, eine Stadt und eine Universität, die zu euch passt. Ich würde mich in Rom oder Sevilla wahrscheinlich nicht besonders wohl fühlen, aber Reykjavík ist perfekt für mich. Seid offen für Neues und unternehmt so viel ihr könnt!