Plattform trotzt Unwetter Logbuch Bohrkampagne Bodensee – Teil 6
Nicht alles ist bei der Bohrung im Bodensee vorhersehbar. Das Bohrgerät steckte fest, ein Unwetter erschwerte die Arbeiten. Professorin Antje Schwalb vom Institut für Geosysteme und Bioindikation berichtet im sechsten Logbucheintrag von der internationalen Forschungsbohrung.
„Pause auf der Plattform: Das Bohrgerät hatte sich Ende vergangener Woche wegen des hohen Sandanteils 22 Meter tief im Sediment festgefressen. Zusätzlich führte das Unwetter am letzten Samstag zu einem Versatz der Plattform, so dass die Verrohrung des Bohrlochs abbrach. Am Dienstag gelang es der Firma Uwitec, Bohrgerät und Verrohrung zu bergen. Die Arbeiten sollen vom 1. bis 15. Juli am selben Ort, aber in einem neuen Loch und mit verbesserter Spültechnik, fortgesetzt werden.“
Text: Prof. Dr. Antje Schwalb
Unter Leitung der Technischen Universität Braunschweig nimmt ein internationales Forscherteam Sedimentproben vom Boden des Bodensees. Dafür kommt erstmals das neue System HIPERCORIG zum Einsatz, das Bohrtiefen von bis zu 100 Meter ermöglicht. Anhand der gewonnenen Sedimentkerne werden die Klima- und Umweltgeschichte in der Region sowie deren Auswirkungen rekonstruiert.