Pavillon auf dem Domplatz: Siegerentwurf gekürt Architekturstudierende erfolgreich
Im kommenden Jahr soll ein Architekturpavillon auf dem Domplatz entstehen und in den Sommermonaten als offener Raum für Kulturveranstaltungen und Ausstellungen genutzt werden. Der Pavillon soll die Innenstadt noch attraktiver machen und für einen weiteren Anziehungspunkt sorgen. Das Projekt ist eine Kooperation mit der Technischen Universität Braunschweig und der Bezirksgruppe des Bundes deutscher Architektinnen und Architekten (BDA). Dafür hatte die Stadt Braunschweig einen Architekturwettbewerb ausgelobt. Drei studentische Teams, die in Kooperation mit einem Architekturbüro an dem Wettbewerb teilnahmen, wurden mit den ersten drei Plätzen prämiert und unterstrichen damit die Architekturkompetenz in Braunschweig.
Im Vorfeld hatten Stadt und TU Braunschweig in den verschiedenen Instituten des Departments Architektur der TU Braunschweig Studierende dazu aufgerufen, an einem ersten Wettbewerb im Februar dieses Jahres teilzunehmen. Zehn studentische Entwürfe qualifizierten sich für ein Mentoring-Programm mit dem die Studierenden die Chance erhielten, in Zusammenarbeit mit einem Partnerbüro des BDA Braunschweig den Entwurf professionell bis zur späteren Ausführungsplanung zu begleiten und weiterzuentwickeln.
Ungewöhnliches Verfahren bietet Chancen für die Studierende
Sechs der TU-Teams reichten ihre neuen Entwürfe dann bei einem Architekturwettbewerb ein, den die Stadt Braunschweig mithilfe des Düsseldorfer Büros ISR organisiert hat. Ende November tagte die Jury. Drei studentische Teams waren besonders erfolgreich: Den ersten Preis, dotiert mit 5.000 Euro, erhielt jetzt durch einstimmigen Juryentscheid der Entwurf „HOCH!“ des Architekturstudenten Marc-André Tiede und Marcus Aurelius Jensen von JUHU! Architektur. Der Siegerentwurf soll mit Mitteln der Europäischen Union im Rahmen des EFRE-Förderprogramms „Resiliente Innenstädte“ mit einer Förderung von bis zu 40 Prozent umgesetzt werden. Die Vorplanungen wurden mit einer Förderquote von bis zu 90 Prozent über das EFRE-Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ finanziert. Das Projekt ist Teil des „Innenstadtdialogs“.
Die Jury vergab den 2. Preis an die beiden Architektur Studierenden an Friedrich Mühlmann und Josepha Zadow zusammen mit Stefan Giesler von Giesler Architekten und Stadtplaner für „TAꟼBS“. Die Studentin Kim-Sophie Stichnoth erhielt mit Marleen Stauth (STAUTH | Architekten) den 3. Preis mit „CUBEtoEAT“. Der zweite Preis ist mit 3.000 Euro dotiert, die Drittplatzierte erhält 2.000 Euro.
Jurymitglied und Kooperationspartner Prof. Berthold Penkhues vom Institut für Experimentelles Entwerfen (IEX) der TU Braunschweig lobte die hohe Qualität und Vielfalt der eingereichten Entwürfe. Zum Verfahren sagte er: „Gemeinsam haben wir ein ungewöhnliches Verfahren entwickelt von dem unsere Studierenden enorm profitieren können. Die Chance für angehende Architektinnen und Architekten ihre Arbeiten nicht nur prämiert, sondern in diesen jungen Jahren möglicherweise bereits verwirklicht zu sehen, ist einmalig.“
Ausstellung der Entwürfe in der Stadtbibliothek
Die Entwürfe aller Teilnehmenden werden vom 19. Dezember 2023 bis 6. Januar 2024 in der Stadtbibliothek, Schlossplatz 2, öffentlich zugänglich ausgestellt. Die Eröffnung findet am Montag, 18. Dezember, um 18.30 Uhr statt.
Prof. Dr. Anja Hesse, Dezernentin für Wissenschaft und Kultur der Stadt Braunschweig, erläuterte ihre Idee für einen Architekturpavillon: „Ausgangspunkt war für mich der Londoner Serpentine Pavillon in den Kensington Gardens. Doch statt irgendeinen Stararchitekten zu verpflichten, soll sich in unserem Pavillon die kreative Kraft der Braunschweiger Architekturszene und die hohe Qualität der Ausbildung junger Architektinnen und Architekten an der TU Braunschweig abbilden.“
Die Jury
Die Jury bestand aus den Fachpreisrichterinnen und -richtern: Prof. Robert Niess (Architekt, Berlin), Karin Kellner (Architektin, Hannover), Prof. Berthold H. Penkhues (Leiter IEX, TU Braunschweig), Holger Herlitschke (Dezernent für Umwelt-, Stadtgrün, Sport- und Hochbau, Stadt Braunschweig) und der Sachpreisjury bestehend aus Prof. Dr. Anja Hesse (Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, Stadt Braunschweig), Dr. Ulf Hilger (Abteilungsleiter Kulturinstitut, Stadt Braunschweig), Dr. Annette Boldt-Stülzebach (Domkirchenvorstand, St. Blasii).