1. November 2017 | Magazin:

Newsletter 6/2017 erschienen In Eigenregie bauen: Bau und Betrieb zukünftig in einer Hand

Im Leitartikel des Newsletters 6/2017 spricht der hauptberufliche Vizepräsident, Dietmar Smyrek, über die Übertragung der Bauherreneigenschaft an die technische Universität Braunschweig.

Dietmar Smyrek, Hauptberuflicher Vizepräsident der TU Braunschweig.
Bildnachweis: TU Braunschweig

Die Anforderungen von Beschäftigten und Studierenden an die Gebäude kann die TU Braunschweig zukünftig bereits bei der Planung von Bauprojekten besser miteinbeziehen. Denn ab Juli 2018 wird die Carolo-Wilhemina Bauvorhaben eigenverantwortlich planen und umsetzen. Dazu beauftragt uns das Land mit der vollen Bauherreneigenschaft. Eine Herausforderung, die wir gern annehmen.

Die Bauherreneigenschaft ist für uns ein wichtiger weiterer Schritt auf dem Weg zu mehr Hochschulautonomie. Das Land Niedersachsen ist mit der Möglichkeit der Übertragung der Bauherreneigenschaft an Hochschulen bundesweit Vorreiter. Durch diese Verschlankung können wir unsere Prozesse optimieren sowie Entscheidungen beschleunigen, um flexibler und schneller unsere Bauvorhaben zu realisieren. Zeitraubende Abstimmungen mit dem Staatlichen Baumanagement, das bisher die Bauvorhaben der TU für das Land umgesetzt hat, entfallen.

Der Newsletter 6/2017 ist erschienen.
Bildnachweis: TU Braunschweig

Bau und Betrieb sind zukünftig in einer Hand, das heißt, wir können nicht nur ein Gebäude zügig und im Kostenplan errichten, sondern als Betreiber den Fokus auf Nachhaltigkeit legen, indem wir die Lebenszykluskosten des Gebäudes stärker berücksichtigen, die über die Lebensdauer eines Gebäudes deutlich oft höher sind als die Erstellungskosten.

Als Bauherrin verfügt die TU Braunschweig bereits über eine fundierte Expertise. Beim Bau des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik am Forschungsflughafen haben wir erstmals einen Großbau in Eigenregie errichtet und haben gezeigt, dass es gut funktioniert: Wir haben den Kosten- und Zeitplan eingehalten. Instandhaltungen und kleinere Bauvorhaben stemmen wir schon seit langem selbst, zum Beispiel haben wir letztes Jahr das Studierendenhaus Masch.Bau errichtet. Die nächsten Bauprojekte, die wir unter unserer Verantwortung umsetzen werden, sind das Zentrum für Brandforschung sowie die Sanierung und der Neubau von Physik-, Pharmazie- und Chemiegebäuden. Bei den bereits begonnenen Projekten Sanierung des Audimax, Brandschutzertüchtigung des Altgebäudes und Labore für das Institut für Energie- und Systemverfahrenstechnik wird die Zuständigkeit bereits  jetzt an die TU Braunschweig wechseln. Und dann gilt: Wenn zukünftig beim Bau etwas nicht funktioniert, schimpft man zu Recht auf uns.

Mit der Übertragung der Bauherreneigenschaft setzt die TU Braunschweig dann jährlich Bauprojekte mit einem Volumen von 35 Millionen Euro eigenverantwortlich um. Um diese neuen Aufgaben zu bewältigen, schaffen wir gerade die notwendigen Ressourcen und stellen neues Personal ein. Bis zum Jahr 2020 sind für die einzurichtende Geschäftsstelle, die unter anderem die Vergabe, das Vertrags- und das Rechnungswesen abwickeln wird, 11 neue Stellen geplant. Für die Umsetzung der Bauprojekte selbst ist die Besetzung von 22 Ingenieurstellen vorgesehen, die aus den Baunebenkosten finanziert werden.

Ein nächster von uns wünschenswerter Schritt  in Richtung Autonomie ist die Übertragung der Liegenschaften durch das Land. Damit hätten wir ein effektives Instrument, um unseren Campus weiterzuentwickeln. Wir könnten so Liegenschaften, die sich nicht optimal als Institutsgebäude eignen, verkaufen und Funktionsgebäude mit attraktiven Arbeitsbedingungen bauen, in denen das Arbeiten Spaß macht.