Neues Forschungsflugzeug abgehoben Erster Flug der Cessna F406 mit deutscher Zulassung und Messdatenanlage
Am 17. Mai 2021 war es endlich soweit: Das neue Forschungsflugzeug der TU Braunschweig startete vom Flughafen Braunschweig mit der deutschen Zulassung „D-ILAB“. Zuvor wurde die Cessna in Frankreich komplett modernisiert und für den Forschungsbetrieb und die wissenschaftlichen Missionen umgerüstet. Ermöglicht wurde die Anschaffung des neuen Flugzeugs durch eine Förderung der Klaus Tschira Stiftung, die den Kauf und die Umrüstung der neuen Maschine mit rund viereinhalb Millionen Euro förderte.
Im Juli 2020 wurde das neue Forschungsflugzeug von Reims in Frankreich nach Braunschweig mit der vorläufigen Kennung „F-GVRX“ überführt. Am Montag hat das Flugzeug sein deutsches Kennzeichen erhalten. Ein besonderer Anlass für Dr. Thomas Feuerle vom Institut für Flugführung (IFF), sich ins Cockpit zu setzen: „Heute war es in doppeltem Sinne ein erster Flug: Wir waren zum ersten Mal mit deutschem Kennzeichen unterwegs und haben ebenfalls zum ersten Mal die Messdatenerfassungsanlage im Fluge betrieben. Beides war sehr erfolgreich – die Messdaten kommen wie erwartet an und zeigen plausible Werte, wenn auch noch nicht kalibriert. Und das deutsche Kennzeichen geht beim An- und Abmelden bei der Flugsicherung deutlich leichter über die Lippen, als das Französische.“
Erstes Messprojekt im Juni geplant
Nun werden die Messsensoren kalibriert und kleinere Fehler in der Datenerfassungssoftware behoben. Dazu sind zunächst noch mehrere kürzere Flüge ab Braunschweig vorgesehen, bevor es im Anschluss für längere Flüge in die Luft gehen wird. Das erste Messprojekt wird im Juni 2021 die meteorologische Messkampagne „SwabianMOSES“ sein. Im Juli 2021 soll die D-ILAB im Rahmen des Forschungsprojektes „X-WAKES“ zum Einsatz kommen – gemeinsam mit dem „alten“ TU-Forschungsflugzeug vom Typ Dornier Do 128-6. Beide Flugzeuge werden über der Nordsee die Windparks befliegen.
Beide Forschungsflugzeuge im Einsatz – noch
Noch werden beide Flugzeuge parallel betrieben. So können zum Beispiel die erfassten Daten im neuen Flugzeug mit der bewährten Sensor-Technologie im alten abgeglichen werden, um kontinuierlich valide Wetterdaten und Emissionen erfassen zu können. Im Herbst 2021 allerdings werden die Propeller der Dornier endgültig abgeschaltet. Sie darf dann in einem Museum von den Forschungsabenteuern in ihren über 35 Betriebsjahren an der TU Braunschweig berichten.