Mit digitalen Experimenten die Region erreichen Neue Leitung des Agnes-Pockels-Labor
Wie funktioniert ein Wasserrad? Warum muss Hefe gehen? Und wie kann man Fingerabdrücke sichtbar machen? Das Agnes-Pockels-Labor bietet jede Woche ein spannendes Experiment für Schülerinnen und Schüler an. Kinder und Jugendliche zu Hause zum Experimentieren zu motivieren und stärker auf Digitalisierung zu setzen, hat sich das neue Leitungsteam zum Ziel gesetzt. Professor Christoph Jacob und Dr. Insa Stamer treten die Nachfolge von Professorin Petra Mischnick an. Sie hat das SchülerInnenlabor 2002 ins Leben gerufen, erfolgreich ausgebaut und etabliert hat.
Das Agnes-Pockels-SchülerInnenlabor war ihr immer eine Herzensangelegenheit. Zum 1. September 2020 hat Professorin Petra Mischnick, Institut für Lebensmittelchemie, die Leitung des Agnes-Pockels-SchülerInnenlabor abgegeben, nachdem sie zum Sommersemester in den Ruhestand gegangen ist. Aus kleinen Anfängen mit zwei Arbeitsgemeinschaften zum Thema „Dem Täter auf der Spur“ an Grundschulen hat sich seitdem ein Laborbetrieb mit zahlreichen alltagsnahen Themen entwickelt: Zum Beispiel der Verleih von Experimentierkisten und wöchentlichen Arbeitsgemeinschaften für Schulklassen aller Schultypen und Jahrgänge.
Neue Leitung
Die Leitung des Agnes-Pockels-Labor hat jetzt Professor Christoph Jacob vom Institut für Physikalische und Theoretische Chemie übernommen. Seit seiner Teilnahme an der Chemieolympiade als Schüler liegt ihm die Förderung von chemiebegeisterten Schülerinnen und Schülern am Herzen. „Daher freue ich mich sehr, jetzt die Leitung des Agnes-Pockels-Labors zu übernehmen“, so Professor Jacob. „Ich möchte das Agnes-Pockels-Labor als Lehr-Lern-Labor stärken und dort in Zukunft auch verstärkt Forschungsthemen aus meiner Arbeitsgruppe und den Instituten der Chemie verankern.”
Für die fachliche Leitung wurde Dr. Insa Stamer gewonnen. Stamer hat während ihrer Promotion bereits das Schülerlabor der Kieler Forschungswerkstatt geleitet. Sie freut sich darauf, zusammen mit dem Team des Agnes-Pockels-Labors die bisherigen Angebote fortzuführen. „Zusätzlich möchte ich neue Wege, als interessante Herausforderung in dieser besonderen Zeit, einschlagen. Hierbei steht vor allem die Digitalisierung der Angebote, wie Erklärvideos, und der Verleih von Experimentierkisten an die Schulen im Mittelpunkt,“ so Dr. Stamer.
Kinder und Jugendliche auf dem Land erreichen
Das Ziel der Initiatorin Professorin Petra Mischnick war es immer, „Kindern, insbesondere Mädchen, früh die Möglichkeit zu bieten, die Naturwissenschaft experimentierend für sich zu entdecken. Sie sollten dabei lernen, dass es keinen grundsätzlichen Gegensatz von Chemie und Natur gibt, sondern die Chemie Teil der Natur ist. Dabei war mir auch die Kooperation mit Schulen wichtig“, so Professorin Mischnick.
Die Kinder und Jugendlichen auf dem Land zu erreichen, sieht Professorin Mischnick als zukünftige Herausforderung des Agnes-Pockels-Labors. „In den größeren Städten gibt es heute zahlreiche Angebote dieser Art, aber auf dem Lande wird es dünn. Wir müssen also in Zukunft mehr in die Fläche. Corona zwingt ohnehin zu neuen Wegen, raus aus der Uni, hin zu denen, die unsere Angebote und unsere Aufmerksamkeit brauchen.“ Mischnick ist sicher, dass dies der neuen Leitung des Agnes-Pockels-Labors mit ihren Ideen gelingen wird. Auch im Ruhestand wird Professorin Petra Mischnick dem Labor verbunden bleiben, unter anderem mit ihrem aktuellen Projekt zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung.