Krimi: Abt Jerusalem und die Hohe Schule des Todes
1754 am Collegium Carolinum, der Vorläufer Institution der TU Braunschweig, spukt es. Für den Direktor, Abt Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem, eine peinliche Angelegenheit, hat sich doch die Institution ganz dem Prinzip des vernünftigen Denkens und Handelns verschrieben. Noch misslicher ist die Lage, weil zugleich der Hauswärter tot aufgefunden wird. Hat das Gespenst ihn ermordet?
Jerusalem fürchtet um die Existenz des Carolinums und um seine eigene Position als Favorit des Herzogs. Er lässt den Toten heimlich bestatten, die Zeugenaussagen verschwinden und er versucht, aufkommende Gerüchte im Keim zu ersticken. Durch die Verbindung von Fakten und verbürgten Geschehnissen mit Fiktionalem werden Aspekte des Alltagslebens Braunschweig lebendig. Zugleich ist der Krimi eine Hommage für Abt Jerusalem, einen bedeutenden Theologen der Aufklärung, zu dessen 300. Geburtstag am 22. November 2009. Es waren vor allem seine Ideen, die Herzog Karl I. veranlassten, das Collegium Carolinum als Reformhochschule ins Leben zu rufen.
„Abt Jerusalem und die Hohe Schule des Todes“ von Isa Schikorsky. Braunschweigkrimi. 240 S., 2009 Leda Verlag, ISBN 3-939689-29-7, 9.90 Euro.