27. Januar 2022 | Magazin:

Klare Signale und starke Zeichen gegen Hass und Hetze senden Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus an der TU Braunschweig

Als Zeichen des Erinnerns, aber auch des Mahnens haben am 27. Januar 2022, dem bundesweiten Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, die Präsidentin der Technischen Universität Braunschweig, Professorin Angela Ittel, und Vertreter*innen des AStA Kränze an der Stolperschwelle niedergelegt und der Verfolgten gedacht. In ihren Ansprachen mahnten sie, die Erinnerung an diese Menschen wachzuhalten und Lehren aus der Geschichte zu ziehen.

An der Stolperschwelle legten das Antifareferat des AStA, der AStA-Vorstand, die Präsidentin des Studierendenparlaments und die Präsidentin der TU Braunschweig Blumen nieder. Bildnachweis: Max Fuhrmann/TU Braunschweig

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das Konzentrationslager Auschwitz und das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, in denen zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen durch Nationalsozialist*innen ermordet wurden. Seit 1996 ist dies ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag, der an die Verbrechen der NS-Herrschaft erinnert. An der TU Braunschweig ist seit 2014 die Stolperschwelle an der Freitreppe vor dem Altgebäude ein Ort des Gedenkens. Diese hatte der Kölner Bildhauer Gunter Demnig in Kooperation mit dem Verein „Stolpersteine für Braunschweig e.V.“ verlegt.

„In Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus an unserer Hochschule. Diskriminiert, entlassen, vertrieben, verfolgt, ermordet,“ lautet die Inschrift der Stolperschwelle, die an dieser prominenten Stelle die Erinnerung an das dunkelste Kapitel der deutschen, aber auch unserer Hochschulgeschichte lebendig hält und an der seit 2018 eine Gedenkfeier stattfindet. In diesem Jahr, wie bereits 2021, fand die Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie nur in einem kleinen Kreis statt.

Die Gedenkveranstaltung an der Stolperschwelle vor dem Altgebäude fand auch in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie im kleinen Kreis statt. (v. r.) Sabrina Ammann, Steffen Dohmen, Präsidentin Professorin Angela Ittel, Lena Jahnke und Luca Kienel. Bildnachweis: Max Fuhrmann/TU Braunschweig

Positive Zeichen setzen

„Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und damit auch zur Wachsamkeit zu mahnen, um jeder Gefahr der Wiederholung entgegenzuwirken,“ betonte TU-Präsidentin Professorin Angela Ittel in ihrer Ansprache. „Nie wieder sollen Mitglieder der Technischen Universität Braunschweig aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihres Geschlechts oder aus anderen Gründen diffamiert, diskriminiert oder verfolgt werden.“ Es sei Aufgabe der Hochschulen gegen Intoleranz, Diffamierung und Ausgrenzung von Minderheiten einzutreten und Demokratie zu leben. „Ich möchte dementsprechend alle TU-Angehörigen ermutigen, klare Signale und Zeichen im Sinne der Werte der TU Braunschweig zu senden, als eine internationale, weltoffene und tolerante Universität!“

Lehren aus der Geschichte ziehen

Auch Lena Jahnke vom Referat für Antifaschismus und Antirassismus, das gemeinsam mit dem AStA zu der Veranstaltung eingeladen hatte, wies vor der Kranzniederlegung darauf hin: „In Zeiten zunehmender rechter Gewalt und einem Erstarken von Rechtspopulist*innen und -extremist*innen weltweit, scheint es wichtiger denn je, der Opfer zu Gedenken und gleichzeitig Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Es braucht eine aktive Zivilgesellschaft, die sich dem Hass, der Hetze und der Gewalt jeden Tag gemeinsam entgegenstellt.“

Luca Kienel vom AStA-Vorstand, der Studierende in dem Referat unterstützt, neben Veranstaltungen wie dem Gedenktag auch Vorträge zu diesen Themen zu organisieren, betonte, wie wichtig dies sei, damit „Studierende sich unabhängig von ihrem Studium über diesen Teil der Geschichte bilden können.“

Die Präsidentin des Studierendenparlamentes, Sabrina Ammann, die im Namen der Studierenden ebenfalls einen Kranz niederlegte, hob hervor: „Als direkt von den Studierenden gewählte, demokratische Vertreter*innen ist es uns ein wichtiges Anliegen, heute gemeinsam mit den Angehörigen der Universität den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken.“