International zum Ziel Chinesisches Team nimmt erstmals am Carolo-Cup teil
Den nationalen Kultstatus hat der Carolo-Cup der Technischen Universität Braunschweig bereits. Jetzt wird’s immer internationaler: Neben Teams aus Europa nimmt in diesem Jahr erstmals auch ein Team aus Asien am Wettbewerb teil. Wir haben das Team der Tongji-Universität aus China am Trainingstag vor dem Wettkampf getroffen.
Sie hatten den längsten Anreiseweg zum diesjährigen Carolo-Cup: das Team TU Smart aus China. 12 Studierende der Tongji-Universität sind zusammen mit Professor Feng Luo aus Shanghai angereist und zum ersten Mal beim Carolo-Cup dabei. Seit vier Monaten bereitet sich das chinesische Team auf den Wettbewerb vor und tüftelt an seinem kleinen Flitzer. Dabei lehrt Professor Luo seinen Studierenden das theoretische Handwerkzeug, entwickelt und gebaut haben sie das Auto gemäß dem Regelwerk dann selbstständig. Erfahrungen mit autonomen Modellfahrzeugen hat die Tongji-Universität bereits, denn in China gibt es einen ähnlichen Wettbewerb. Der Unterschied zum Carolo-Cup: Beim chinesischen Pendant geht es ausschließlich um Schnelligkeit. „Wir haben uns zur Vorbereitung zunächst Videos von den Cups der letzten Jahren angeguckt. So hatten wir schon einen ersten Eindruck, was das Fahrzeug, das wir extra für den Carolo-Cup konstruiert haben, alles leisten muss“, berichtet Student Qiujian Li. Vor Ort gab es dann aber doch die ein oder andere unvorhergesehene Schwierigkeit, so Li: „Besonders die Lichtverhältnisse und die Reflektionen hier in der Stadthalle Braunschweig stellen uns heute beim Training vor eine Herausforderung.“
Wie erfährt man eigentlich in Shanghai vom Carolo-Cup? „Professor Thomas Form, Honorarprofessor am Institut für Regelungstechnik der TU Braunschweig und Initiator des Carolo-Cups, hat bei einem Besuch an der Tongji-Universität uns gleich eingeladen, am diesjährigen Carolo-Cup teilzunehmen“, berichtet Professor Luo.
Der Sieg ist Nebensache
Auch wenn sich Professor Luo und sein Team natürlich über einen Sieg freuen würden, ist das nicht das Ziel ihrer Reise. „Wir sind vor allem hierhergekommen, um Freundschaften zu schließen. Natürlich freuen wir uns, wenn wir einen guten Platz beim Wettbewerb erreichen können. Mindestens so wichtig ist aber der Austausch mit den anderen Teilnehmern. So können meine Studierenden Erfahrungen und Wissen austauschen und Kontakte knüpfen“, erzählt Professor Luo. Die beiden Studierenden Qiujian Li und Zhengu Yang sind zum ersten Mal in Deutschland. Sie sind sich einig: „Wir möchten auf jeden Fall gerne wieder kommen. Um hier Urlaub zu machen oder zum Studieren, vielleicht sogar in Braunschweig.“ Während ihres jetzigen Besuchs in Braunschweig findet in China das Neujahrsfest statt. Das will das Team auch hier in Deutschland feiern und bei einem guten Essen mit einem deutschen Bier aufs neue Jahr anstoßen.