Institut für Robotik und Prozessinformatik feiert 25 jähriges Bestehen Interdisziplinäre Roboteranwendungen von der Medizin über die industrielle Robotik bis zur Computer Vision
Am 14.10.2011 feierte das Institut für Robotik und Prozessinformatik (iRP) der TU Braunschweig im Rahmen eines Festkolloquiums sein 25-jähriges Bestehen mit zahlreichen geladenen Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Seit der Gründung des Instituts im Jahr 1986 und der Berufung von Prof. Friedrich M. Wahl ist das Institut durch die Beteiligung an zahlreichen Industrie- und DFG-geförderten Projekten stetig gewachsen und verfügt heute über ein großes, modern ausgestattetes Labor mit zahlreichen Roboterarbeitsplätzen. Dadurch bietet das Institut ein für Forschung und Lehre sowohl im nationalen als auch im internationalen Vergleich erstklassiges Arbeitsumfeld. Heute arbeiten Wissenschaftler, Techniker, Ingenieure sowie zahlreiche Studierende in den folgenden drei Forschungsschwerpunkten des Instituts:
Industrielle Robotik: Ein Kernbereich des Instituts ist die Entwicklung neuer Robotertechnologien für industrielle Anwendungen. Hier werden sowohl Beiträge zu klassischen Fragestellungen der Robotik, wie z. B. der Beschreibung von Roboterkinematiken geleistet, als auch neue Paradigmen für die Programmierung von Robotern oder neuartige Steuerungsarchitekturen unter Einbindung moderner Sensorkonzepte entwickelt. Darüber hinaus sind die automatisierte Montageplanung sowie die mobile Robotik zentrale Aspekte der Arbeiten.
Computer Vision: Die automatische Analyse von Bild- und Tiefendaten ist ebenfalls von Beginn an ein bedeutender Forschungsschwerpunkt des Instituts. Sowohl im Kontext der Robotersensorik als auch darüber hinaus – z. B. zur Erfassung des PKW-Umfelds in Kooperation mit der Volkswagen AG – werden die am Institut entwickelten Verfahren erfolgreich angewandt.
Medizinrobotik: Ein jüngeres, aber seit seiner Einführung stark gewachsenes Forschungsfeld des Instituts ist die Medizinrobotik. In mehreren Projekten mit unterschiedlichen medizinischen Partnern wird der Einsatz von Robotern zur Unterstützung bei chirurgischen Eingriffen, etwa zur Endoskopie des Nasenraums oder zur Korrektur von Knochenbrüchen und Fehlstellungen untersucht.
Robotik – Eine interdisziplinäre und zukunftsorientierte Fachrichtung
Die Robotik ist ein interdisziplinäres Lehr- und Forschungsgebiet, an dem neben den Fachrichtungen Elektrotechnik und Maschinenbau vor allem die Informatik beteiligt ist. In der industriellen Fertigung haben sich Robotersysteme längst aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit sowie der hohen und zuverlässigen Fertigungsqualität durchgesetzt. Für die Installation sowie die Programmierung roboterunterstützter Fertigungsstraßen werden Experten aus allen Disziplinen mit fundierten Kenntnissen der Robotik benötigt. Darüber hinaus werden die Möglichkeiten und Vorteile der Robotertechnologie auch für Anwendungen in den Bereichen Service, Pflege, Chirurgie u.a. immer attraktiver. Roboteranwendungen in der Pflege bzw. der medizinischen Versorgung sind insbesondere unter dem Gesichtspunkt der alternden Bevölkerung in den Industrienationen von besonderer Relevanz. Neben technischen, spielen dort auch ethische Fragestellungen eine große Rolle, sodass Kooperationen mit fachfremden Disziplinen – wie z. B. Naturwissenschaftlern und Ärzten – von großer Bedeutung sind.
Weitere Informationen unter: www.robotik-bs.de