4. März 2020 | Magazin:

Innovative Antworten aus dem Küsteningenieurwesen Auftakt der Deutschen Allianz Meeresforschung mit Forschungszentrum Küste

Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2021 bis 2030 zur Internationalen Dekade der Meeresforschung für Nachhaltige Entwicklung ausgerufen. Passend dazu fand am 3. März in Berlin die Auftaktveranstaltung der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) statt. Mit dabei als neues Mitglied: das Forschungszentrum Küste (FZK) der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).

Geballte Kraft aus Niedersachsen bei der Auftaktveranstaltung der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) im Futurium in Berlin: (v.l.) Prof. Dr. Michael Bruno Klein (Vorsitzender des DAM-Vorstands). Prof. Nils Goseberg (Forschungszentrum Küste, TU Braunschweig), Rüdiger Eichel (Abteilungsleiter Forschung und Innovation MWK Niedersachsen), Prof. Torsten Schlurmann (Forschungszentrum Küste, Leibniz Universität Hannover), Prof. Anke Kaysser-Pyzalla (Präsidentin der TU Braunschweig), Wissenschaftsminister Björn Thümler und Prof. Oliver Zielinski (Institut für Chemie und Biologie des Meeres, Universität Oldenburg). Bildnachweis: DAM/Dirk Enters

„Die Zukunft der Erde hängt davon ab, wie verantwortungsvoll wir mit unserer Umwelt und den Meeren umgehen. Die Wissenschaft kann uns dabei sowohl drängende Fragen stellen als auch innovative Antworten liefern“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. „Die Deutsche Allianz Meeresforschung bündelt die Kompetenzen im Bereich der Meeres- und Küstenforschung der fünf norddeutschen Länder und arbeitet dabei transdisziplinär und institutionsübergreifend zusammen. Durch die große Vielfalt der beteiligten Einrichtungen und das umfangreiche Themenspektrum spannt die DAM einen Bogen zwischen grundlagenorientierter Forschung und Anwendungsorientierung, um Lösungen für wichtige gesellschaftliche Fragen zu finden.“

Einzigartige Forschungsinfrastruktur des FZK

Das Forschungszentrum Küste (FZK) bringt seine besondere Kompetenz im Bereich Küsteningenieurwesen in die Allianz mit ein. Neben dem Großen Wellenkanal (GWK) werden unter dem Dach des FZK kleine und mittelgroße Wellenkanäle und -becken sowie küstenforschungsrelevante Versuchsstände betrieben, sodass einzigartige Forschungsinfrastruktur zur Verfügung steht, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt genutzt wird. „Mit den experimentellen Möglichkeiten des FZK untersuchen wir die Wirkung von Sturmfluten und Wellen auf die weltweiten Küsten, Anlagen der Offshore-Windindustrie und unsere Küstenökosysteme. Hierdurch entsteht Handlungswissen für die Gesellschaft, das unsere Küsten sicherer macht,“ sagt Professor Nils Goseberg, Geschäftsführender Leiter des FZK und Leiter der Abteilung Hydromechanik, Küsteningenieurwesen und Seebau des Leichtweiß-Instituts für Wasserbau an der TU Braunschweig.

Die DAM wurde im Juli 2019 gemeinsam von den Einrichtungen der deutschen Meeresforschung, dem Bund und den norddeutschen Ländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gegründet. Ziel ist es, den nachhaltigen Umgang mit den Küsten, Meeren und Ozeanen zu stärken – in den Kernbereichen Forschung, Datenmanagement und Digitalisierung, Infrastrukturen und Wissenstransfer. Dafür stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2022 insgesamt 45 Millionen Euro an Förderung bereit. Die fünf norddeutschen Länder beteiligen sich mit weiteren 20 Prozent an der Gesamtförderung.