Informatikerin erhält Abt Jerusalem-Preis Katharina Zweig ist Professorin für Komplexe Netzwerke und Sozioinformatik an der TU Kaiserslautern
Die Professorin für Komplexe Netzwerke und Sozioinformatik Katharina Zweig von der Technischen Universit Kaiserslautern ist am 24. Juni 2022 mit dem Abt Jerusalem-Preis ausgezeichnet worden. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Braunschweig, die Technische Universität Braunschweig, die Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft und die Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz haben die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung zum sechsten Mal verliehen.
Die Arbeit und Lehre von Prof. Katharina Zweig sind durchgängig interdisziplinär angelegt. Seit 2012 ist sie Professorin für Graphentheorie und Analyse komplexer Netzwerke am Fachbereich Informatik der TU Kaiserslautern und leitet dort das von ihr gegründete Algorithm Accountability Lab. Gemeinsam mit Karen Joisten gründete sie 2020 das „Center for Ethics and the Digital Society“.
In ihrem Fokus stehen vor allem der Beitrag der Informatik zur Bearbeitung gesellschaftlicher Komplexität sowie die sozialen Folgen und ethischen Fragen der Digitalisierung. Dabei erforscht und erprobt Zweig die heuristische und transformative Kraft der Informatik bei der Wahrnehmung und Bearbeitung komplexer sozialer, medizinischer, politischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Probleme sowie die gesellschaftlichen Einflüsse der Anwendung von KI-Systemen.
Im Preiskolloquium vor der Preisverleihung hat Prof. Katharina Zweig in ihrem Vortrag über das Thema „Zeitalter der KI – Zeitalter der Geistes- und Sozialwissenschaften?“ gesprochen. Außerdem haben Prof. Dr. Jochen Steil (Informatik, TU Braunschweig), Prof. Dr. Karen Joisten (Philosophie, TU Kaiserslautern) und Lukas Brand (Theologie, TU Bochum) aus interdisziplinärer Perspektive über das Verhältnis von Mensch und Maschine referiert. Das Preiskolloquium ist auf dem YouTube-Kanal der Landeskirche Braunschweig abrufbar.
Der Abt Jerusalem-Preis
Mit dem Abt Jerusalem-Preis würdigen die Organisator*innen seit 2009 herausragende wissenschaftliche Beiträge zum Dialog zwischen Geistes-, Natur- und Technikwissenschaften. Er ist mit 5.000 Euro dotiert. Namensgeber ist Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709 bis 1789), der als Abt zu Riddagshausen Mitbegründer des Collegium Carolinum war, aus dem die TU Braunschweig entstanden ist. Abt Jerusalem gilt als Vordenker eines aufgeklärten Verhältnisses zwischen Glaube und Vernunft. Auch die Evangelische Akademie der Landeskirche Braunschweig, die mit der Durchführung der Preisverleihung beauftragt ist, trägt seinen Namen.