2. September 2015 | Magazin:

Hohe Ehrung für Braunschweiger Chemiker Gesellschaft Deutscher Chemiker ernennt Prof. Henning Hopf zum Ehrenmitglied

Für seinen langjährigen, vielfältigen und intensiven Einsatz für die Belange der Chemie wurde dem ehemaligen Leiter des Instituts für Organische Chemie der Technischen Universität Brauschweig, Prof. Henning Hopf, am 30. August 2015 in Dresden von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zum Ehrenmitglied ernannt. Sie ist die höchste Auszeichnung, die die Fachgesellschaft verleiht.

 

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker ist mit rund 31.000 Mitgliedern in 27 Fachgruppen die weltweit größte chemiewissenschaftliche Fachgesellschaft. Ihre höchste Auszeichnung, die Ehrenmitgliedschaft, wurde seit 1952 an 40 internationale Chemiker für herausragende Verdienste um die Förderung der Chemie und um die Ziele der GDCh verliehen. Seit dem 30. August zählt auch Prof. Henning Hopf, Emeritus der TU Braunschweig, zu dem Kreis der Beliehenen und steht damit in einer Reihe mit Otto Hahn oder Wilhelm Fresenius.

GDCh-Präsident Dr. Thomas Geelhaar, Prof. Henning Hopf und GDCh-Geschäftsführer Prof. Dr. Wolfram Koch. (GDCh/Christian Augustin)

GDCh-Präsident Dr. Thomas Geelhaar, Prof. Henning Hopf und GDCh-Geschäftsführer Prof. Dr. Wolfram Koch bei der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft. (GDCh/Christian Augustin)

Das akademische Schaffen des Braunschweiger Chemikers schlägt sich in mehr als 500 wissenschaftlichen Publikationen nieder. Das Hauptaugenmerk des gebürtigen Oldenburgers liegt auf der Kohlenwasserstoffchemie, wobei er sich mit ungewöhnlichen Systemen, wie Radialenen und Dendralenen, beschäftigte und sich intensiv der Cyclophan-Chemie und topochemischen Reaktionen, also Reaktionen im Festkörper, widmete. Neben Publikationen in Fachzeitschriften veröffentlichte er mehrere Monographien und Bücher wie „Classics in Hydrocarbon Chemistry“, die zu weltweit anerkannten Standardwerken wurden. Für seine Verdienste um die Chemie-Literatur wurde er bereits im Jahr 2014 mit der Gmelin-Beilstein-Denkmünze der GDCh ausgezeichnet. So war er in den 1990er Jahren maßgeblich daran beteiligt, die unterschiedlichen nationalen Fachzeitschriften der Organischen Chemie zu europäischen Journalen zusammenzuführen. Später war er an federführender Stelle bei der Gründung des „Beilstein Journal of Organic Chemistry“ beteiligt, der ersten frei erhältlichen Fachzeitschrift für organische Chemie.

Als Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker in den Jahren 2004 und 2005 stieß Hopf eine Diskussion zum Verhalten der Chemiker im Nationalsozialismus an. „Gesellschaftliche, chemiehistorische und wissenschaftspolitische Fragen liegen ihm bis heute immer noch sehr am Herzen und lassen jedes Gespräch mit ihm ein höchst spannendes Unterfangen werden“, erläutert Prof. Stefan Schulz, der stellvertretend für das Institut für Organische Chemie zu der hohen Auszeichnung gratuliert und ergänzt: „Als langjähriger geschäftsführender Leiter des Instituts für Organische Chemie lagen Prof. Hopf besonders die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Internationalität der Forschung am Herzen. Wir freuen uns mit ihm über die hohe Ehrung und hoffen, dass er weiterhin aktiv wissenschaftlich tätig ist.“

 

Weitere Informationen

  • Die Pressemitteilung „Wissenschaftsforum Chemie 2015 in Dresden zu Gast“ der GDCh vom 18. Mai 2015 finden Sie hier.
  • Die Meldung „Fachgesellschaft zeichnet drei Chemiker der TU Braunschweig aus“ im Notiz-Blog der TU Braunschweig vom 24.09.2014 finden Sie hier.
  • Der Wikipedia-Artikel zu Henning Hopf finden wir hier.

 

Kontakt

Prof. Dr. Stefan Schulz
Institut für Organische Chemie
Technische Universität Braunschweig
Hagenring 30
38106 Braunschweig
Tel.: 0531 391- 5271
E-Mail: stefan.schulz@tu-braunschweig.de
www.oc.tu-bs.de/schulz