13. Juni 2024 | Magazin:

Grünes Licht für Physik- und Pharmazie-Neubau Land Niedersachsen gibt Mittel für Finanzierung frei

Durch den Ausschuss für Haushalt und Finanzen des Niedersächsischen Landtags wurden heute die Mittel für die Finanzierung der Physik- und Pharmazie-Neubauten freigegeben. Ersetzt wird mit dem Lehr- und Laborgebäude Physik das Physik-Altgebäude in der Mendelssohnstraße 2 in Braunschweig. Auch die Pharmazie erhält einen Ersatzbau, der nördlich des bisherigen Pharmaziezentrums entstehen soll.

„Heute ist ein guter Tag für die TU Braunschweig. Ich freue mich, dass der Haushaltsausschuss den Weg für die Neubauten an der TU Braunschweig geebnet hat. Das hochmoderne Lehrgebäude für Physik sowie der neue Pharmaziebau werden nicht nur alte Bestandsgebäude ersetzen, sondern inspirierenden Raum für Studierende, Dozierende und Forschende schaffen. Es entstehen exzellente Arbeitsbedingungen mit hochmoderner Ausstattung auf internationalem Niveau. Die Physik hat – wie die MINT-Fächer insgesamt – an der TU Braunschweig aus Sicht des Landes zu Recht einen hohen Stellenwert, sie unterstützen mit ihrer Expertise die gesamte Region als bedeutenden Industriestandort. Die beschlossenen Investitionen von insgesamt 122,8 Millionen Euro werden diese Stärke weiter ausbauen“, sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs.

Auch Präsidentin der Technischen Universität Braunschweig, Angela Ittel, freut sich über die guten Nachrichten aus Hannover: „Das Jahr 2024 ist ein entscheidendes Jahr für unsere Neu- bzw. Ersatzbauten. Mit diesen zwei Großprojekten in der Physik und in der Pharmazie können wir Studierenden, Lehrenden und Forschenden bald wieder optimale Bedingungen für ihre Arbeit bieten. Bereits mit Beginn der Planungsarbeiten nimmt der Aspekt der Nachhaltigkeit eine große Rolle ein, etwa bei der Wahl der Materialien und beim Energieverbrauch. Wir sind für die Unterstützung des Landes sehr dankbar und freuen uns auf die Umsetzung dieser so wichtigen Vorhaben.“

Neubau Physik

Visualisierung des Foyers im geplanten Physik-Neubau der TU Braunschweig. Bildnachweis: HTP-Hidde Architekten GmbH, Braunschweig

Der Neubau wird Physik-Instituten der TU Braunschweig auf einer Nutzfläche von rund 4.800 Quadratmetern ein neues Zuhause geben. Die Gesamtbaukosten betragen 72,45 Mio. Euro inkl. Baupreisindex. Noch Ende 2024 beginnen die Tiefbauarbeiten, im Frühjahr 2025 die die Bauarbeiten des Gebäudes. Die Inbetriebnahme des Neubaus ist für Sommer 2027 geplant.

Das viergeschossige Lehr- und Forschungsgebäude markiert auf der Hans-Sommer-Straße den Eingang des Campus Ost. In einem fünften Geschoss, das sich über die Hälfte des Grundrisses erstreckt, wird die Technikzentrale untergebracht.

Auf der Hälfte der Nutzfläche entstehen Labore, Mess- und Wägeräume, die sich im nördlichen Gebäudeteil befinden. Einige Labore erhalten eine besondere Ausstattung, unter anderem die Reinräume und die Messräume für schwingungsempfindliche Versuche. Ergänzt werden die Flächen durch Räume für eine Heliumverflüssigungsanlage und eine Werkstatt mit Materiallager.

Weitere Nutzflächen sind Büroflächen und für die Lehre vorgesehene Seminarräume und Hörsäle. Diese Seminarräume und Hörsäle sind an ein mehrgeschossiges Foyer angegliedert, das die Geschossebenen über einen Luftraum miteinander verbindet. Zudem wird durch das Foyer eine Verbindung von der Hans-Sommer-Straße und dem Campus Ost geschaffen. Im Erdgeschoss erweitern studentische Arbeitsplätze das Foyer und ermöglichen einen Zugang zum begrünten Innenhof.

Das Gebäude mit seiner technischen Gebäudeausrüstung berücksichtigt eine nachhaltige und ressourcenschonende Bewirtschaftung und erhält entsprechend auf der gesamten freien Dachfläche PV-Module.

Neubau IMPC (Pharmazie)

Visualisierung des Neubaus des Lehrgebäudes für Pharmazie der TU Braunschweig. Bildnachweis: © ksg / rendertaxi

Bei dem Neubau IMPC – Institut für Medizinische und Pharmazeutische Chemie der TU Braunschweig wird ein Lehr- und Forschungsgebäude, angrenzend zu bestehenden Institutsgebäuden auf einer derzeit als Parkplatz genutzten Fläche in Massivbauweise errichtet. Zukünftig sollen hier an der Beethovenstraße ca. 500 Studierende und Mitarbeiter*innen lernen, lehren und forschen.

Die Gesamtbaukosten betragen 50,35 Mio. Euro inkl. Baupreisindex. Im Herbst 2024 beginnen die Tiefbauarbeiten, im Frühjahr 2025 die Bauarbeiten des Gebäudes. Die Inbetriebnahme des Neubaus ist für Sommer 2027 geplant.

Der ca. 23 Meter breite und 60 Meter lange Kopfbau an der Beethovenstraße orientiert sich in der Höhe am sechsgeschossigen Nebengebäude. Der Baukörper bildet im Ensemble mit den bestehenden Institutsgebäuden einen neu gestalteten „Pharmaziecampus“ südlich des Neubaus.

Die Kontur, die aus den Rücksprüngen entsteht, definiert die öffentlichen studentischen Bereiche in den ersten drei Geschossen. Im zurückliegenden dritten und vierten Obergeschoss liegen die weniger öffentlichen Forschungsbereiche, im fünften Obergeschoss befinden sich die Technikzentralen.

Im Osten befinden sich Praktikumslabore mit darüber liegenden Forschungslaboren. Im Westen liegen die zentralen studentischen Nutzungen wie Hörsäle, Bibliothek, Schulungsapotheke und Lehr-/ Lernzentrum über drei Ebenen verteilt, darüber befinden sich ab dem dritten Obergeschoss Büros für die Mitarbeiter*innen.

Zwischen beiden Funktionseinheiten liegt in den unteren drei Ebenen das zentrale Foyer mit der öffentlichen Treppe, das von Süd-Osten über die Beethovenstraße erschlossen wird. Die vertikale Erschließung erfolgt über zwei zusätzliche Treppenräume mit Ausgängen nach Norden. Diese werden durch einen behindertengerechten Aufzug am Foyer und einen Lastenaufzug ergänzt.

Im Süden und Norden gliedert eine regelmäßig gerasterte Fassade aus vorgehängten Holzrahmenelementen und Holzausfachungen das Gebäude. Die sachliche Architektursprache hat einen hohen Wiederholungsfaktor mit zwei unterschiedlichen Fensterformaten für den Lehrbereich und dem Forschungsbetrieb. Das einzige Sonderelement in der ansonsten von Regelmäßigkeit geprägten Fassade, ist ein großes Hörsaalfenster über drei Etagen im prägnanten westlichen Gebäudekopf. Die Raumgeometrie des Hörsaals wird nach außen getragen und das Gebäude angemessen zur Beethovenstraße adressiert.