23. Januar 2023 | Magazin:

Geschäftsmodelle für Top-Forschung Studierende erarbeiten Konzepte für Markteinführung von TU-Forschungsergebnissen

Wie kann man Forschungsergebnisse besser vermarkten? Das Seminar „Technology Business Model Creation“ gibt Studierenden das Handwerkszeug mit, um Ideen für die marktwirtschaftliche Verwertung zu entwickeln. Dazu erarbeiten sie fundierte Geschäftsmodellansätze für Forschende der TU Braunschweig. Auch im Sommersemester 2023 sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eingeladen, ein Geschäftsmodell für ihre Forschungsprojekte erarbeiten zu lassen. Anmeldungen sind bis 15. Februar 2023 möglich.

Wenn High-Tech-Forschung auf passgenaue Geschäftskonzepte trifft, können beachtliche Möglichkeiten und Problemlösungspotenziale sichtbar werden. Erfolgreiche Gründungen wie Formhand und Capical haben gezeigt, welches enorme Marktpotenzial Hochtechnologieforschung an der TU Braunschweig besitzt.

Im Rahmen der Teilnahme an der Veranstaltung erhalten die Forschenden eine professionelle betriebswirtschaftliche Unterstützung beim Transfer ihrer Forschungsleistung in ein innovatives Marktprodukt. Die Studierenden erarbeiten passende Geschäftsmodelle mit dem Augenmerk auf real anwendbare Technologien. Idealerweise können die Arbeitsergebnisse auch nach dem Seminar weitergenutzt werden und einen echten Mehrwert bei der Markteinführung schaffen. Übergreifendes Ziel des Seminars ist es, die Chancen in der Region Braunschweig-Wolfenbüttel für High Tech Startups zu nutzen und Gründungen in diesem Bereich zu fördern.

„Wir möchten alle Forschenden, insbesondere Promovierende, Post-Docs und Professor*innen sowie High-Tech-Projekte aus den Instituten und Forschungseinrichtungen zu einer Teilnahme motivieren. Vor allem dann, wenn sie eine Technologie entwickelt haben und sich vorstellen können, daraus ein Startup zu entwickeln“, sagt Professor Reza Asghari, Leiter des gemeinsamen Entrepreneurship Hubs von TU Braunschweig und Ostfalia Hochschule.

Mitgründer*innen finden und Gründungsförderung vorbereiten

Zudem bietet sich die Möglichkeit der direkten Akquise von Mitgründer*innen mit kaufmännischer Kompetenz aus den Studiengängen Wirtschaftsingenieurwesen und Technologie-orientiertes Management. Darüber hinaus bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Beantragung von EXIST-Gründungsfördermitteln des Bundes in Höhe von bis zu 600.000 Euro.

Was für Forschende dabei noch herausspringt

Forschende erhalten mit ihrer Teilnahme ein individuelles auf ihre Technologie abgestimmtes Geschäftsmodell, Impulse für eine mögliche Unternehmensgründung, Vernetzung mit anderen Forschenden, Gründungsinteressierten und Gründungsunterstützenden sowie die Vorbereitung einer EXIST-Gründungsförderung.

Das Gewinnerteam 2022: Philipp Neugebauer, Camila Colandré und Julius Rettberg hatten für die Forschung von Nils Goseberg (Professor für Hydromechanik, Küsteningenieurwesen und Seebau, 3.v.l.) ein Geschäftsmodell erstellt. Im Bild rechts: Prof. Dr. Reza Asghari, Leiter des Entrepreneurship Hubs. Bildnachweis: Eric Haase/Entrepreneurship Hub

Seit vielen Jahren etabliert

Die Lehrveranstaltung findet bereits seit vielen Jahren statt und hat bekannten Startups wie Capical, Formhand oder Aeon Robotics bei der Ausgründung unterstützt. Im vergangenen Jahr wurden die Studierenden Philipp Neugebauer, Camila Colandré und Julius Rettberg für ihr Geschäftsmodell prämiert, das sie als Team für die Forschung von Professor Nils Goseberg (Leichtweiß-Institut für Wasserbau) entwickelt haben. Professor Gosebergs Forschungsprojekt befasst sich mit einer Membran, die herkömmliche Netze in der Fischzucht ersetzen könnte.