29. Mai 2019 | Magazin:

Generalprobe in der Kältekammer Logbuch Bohrkampagne Bodensee – Teil 2

Das internationale Forscherteam am Bodensee bereitet sich auf die erste Bohrung vor. Einzelne Schritte zur Untersuchung der Sedimentkerne werden geprobt. Die beiden Studierenden Sonja Rigterink und André Pannes vom Institut für Geosysteme und Bioindikation berichten im zweiten Logbucheintrag von der Forschungsbohrung.

Vorbereitungen auf der Bohrplattform. Bildnachweis: Sonja Rigterink

„Der Aufbau der Plattform verzögert sich. Dennoch haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Laborarbeiten vorbereitet und die einzelnen Schritte schon einmal in der Kältekammer mit alten Sedimentkernen geprobt. Die neuen Sedimentkerne vom Boden des Bodensees sollen möglichst direkt im Anschluss der Bohrung in das Labor der Universität Konstanz gebracht werden, da die verschiedenen Proben zeitlich sehr sensitiv sind. Dort halbieren Forscherinnen und Forscher die Kerne und nehmen an den Schnittflächen die Proben für die Methankonzentration, Sulfatreduktion, Zellzahlen, mikrobielle DNA und Porenwasser. Die Proben werden am Ende an die verschiedenen Partneruniversitäten, wie z.B. das Geoforschungszentrum Potsdam und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, verteilt. Dort werden sie weiter bearbeitet. Die ersten Sedimentkerne werden voraussichtlich Ende dieser Woche erwartet. Es kann also bald losgehen!“

Text: Sonja Rigterink und André Pannes

Blick von der Bohrplattform auf den Bodensee. Bildnachweis: Sonja Rigterink

100 Meter tief kann gebohrt werden, um Sedimentkerne aus dem Boden des Bodensees zu entnehmen. Bildnachweis: Sonja Rigterink

Nach und nach wird auf der Plattform alles für die erste Bohrung vorbereitet. Bildnachweis: Sonja Rigterink

Probe-Laborabeiten: Einzelne Schritte werden schon einmal mit alten Sedimentkernen getestet. Bildnachweis: Sonja Rigterink

Unter Leitung der Technischen Universität Braunschweig nimmt ein internationales Forscherteam Sedimentproben vom Boden des Bodensees. Dafür kommt erstmals das neue System HIPERCORIG zum Einsatz, das Bohrtiefen von bis zu 100 Meter ermöglicht. Anhand der gewonnenen Sedimentkerne werden die Klima- und Umweltgeschichte in der Region sowie deren Auswirkungen rekonstruiert.