24. Juni 2021 | Magazin:

Für mehr Nachhaltigkeit auf dem Campus Das neu gegründete „Green Office“ der TU Braunschweig

Die Hochschule nachhaltiger zu gestalten, ist das Ziel des neuen „Green Office“ der Technischen Universität Braunschweig. Vier studentische Mitarbeiter*innen wollen mit Projekten, Workshops und Veranstaltungen die ganzheitliche Nachhaltigkeit fördern und damit für den verantwortungsvollen Umgang mit endlichen Ressourcen auf dem Campus sensibilisieren. Dabei sollen ökologische als auch ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigt werden.

Die Idee, ein „Green Office“ an der TU Braunschweig zu etablieren, entstand im Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit des AStA. „Professor Wolfgang Durner, Nachhaltigkeitsbeauftragter der TU, hat uns bei der Gründung unterstützt und Studienqualitätsmittel für unsere Stellen bewilligt bekommen“, erklärt Anne Scheler, eine von vier studentischen Hilfskräften, die im „Green Office“ arbeiten. Vorbilder gibt es bereits an anderen Hochschulen. Mit ihnen pflegt das Team einen regelmäßigen Austausch. Im Frühjahr fand online eine Netzwerkveranstaltung mit Vertreter*innen verschiedener Universitäten statt, die ähnliche Einrichtungen haben.

„Es freut mich, dass unsere vier studentischen Mitarbeiter*innen des ‚Green Office‘ das Thema Nachhaltigkeit an unserer Universität voranbringen und verankern wollen. Ich hoffe, dass sich darüber hinaus viele weitere Hochschulangehörige freiwillig engagieren und dabei helfen, die ökologische Zukunft der TU Braunschweig mitzugestalten“, betont Professor Wolfgang Durner. Er sieht im „Green Office“ einen wichtigen Baustein für die Nachhaltigkeitsstrategie der TU. Zum einen bündelt und koordiniert es Studierendenaktivitäten und zum anderen stellt es eine Anlauf- und Kommunikationsstelle dar, die sich durch Kontinuität und Sichtbarkeit nach innen wie außen auszeichnet.

(v. l.) May Magri, Anne Scheler und Étienne Neumann vom „Green Office“ im Botanischen Garten. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Sowohl Mitarbeitende der TU Braunschweig als auch Studierende sind eingeladen, ihre Projektideen einzubringen. Neben den gängigen Haushaltstipps, nach Feierabend das Licht und den Computer auszuschalten oder auf Ökostrom zu setzen, sieht das Team auch Potenziale in der Lehre und Forschung: „In Laboren fallen durch den Materialbedarf immer wieder größere Müllmengen an – hier kann man etwas tun. Und es könnten Abschlussarbeiten gefördert werden, die sich mit nachhaltigen Themen beschäftigen“, so Étienne Neumann vom „Green Office“, das sich auch dafür einsetzen möchte, Nachhaltigkeit in Lehrplänen zu verankern. So soll für das Thema zunehmend sensibilisiert werden.

Workshops und Events

Das Team des „Green Office“ hat bereits Pläne für verschiedene Veranstaltungen. Als erstes findet Ende Juni ein DIY-Wettbewerb zum Thema Bienenhotels statt. Im Laufe des Sommers wird es noch einen digital-analogen „Makerthon“ im Haus der Braunschweigischen Stiftungen geben, wo an mehreren Tagen Ideen erarbeitet und umgesetzt werden sollen – beides in Kooperation mit der offenen Hightech-Werkstatt „Protohaus“ im Braunschweiger Rebenpark.

Erstmals wird in Braunschweig im Oktober ein „Klimathon“ stattfinden. Die Teilnehmenden sollen dabei der Frage nachgehen: Wie können wir die Stadt bis 2030 nachhaltiger gestalten? Die genauen Termine für den „Makerthon“ und „Klimathon“ werden demnächst auf der Internetseite des „Green Office“ bekannt gegeben.

Mit Aktivitäten wie diesen möchte das „Green Office“ möglichst viele Studierende ansprechen – und auch Studierendeninitiativen erreichen. Wie sie nachhaltiger arbeiten können, soll in einem Design Thinking Workshop erarbeitet werden.

Die „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen

Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung aller Länder der Erde bis 2030 formuliert, wie zum Beispiel „keine Armut“, „sauberes Wasser“, „Frieden und Gerechtigkeit“ sowie „Kampf gegen den Klimawandel“. Das Green Office möchte diese „Sustainable Development Goals“ (SDG) an der TU Braunschweig verankern.

Gesucht werden dafür engagierte Dozent*innen, die sich jeweils einem dieser Ziele verschreiben möchten. So soll ein SDG-Netzwerk an der TU entstehen, um diese Ziele bekannter zu machen und sie in Lehre und Studium zu etablieren. „Dieses globale solidarische Prinzip ist ein Vorbildprojekt für die notwendige Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel und für ökonomische und soziale Gerechtigkeit“, sagt Anne Scheler. Geplant sind zum Beispiel regelmäßige Vernetzungstreffen.

Das Team des „Green Office“

Anne Scheler. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Anne Scheler entdeckte in ihrem Biologie-Studium ihr Interesse an ökologischen Themen. Aktuell studiert sie Umweltnaturwissenschaften im Master. „Um die nachhaltige Entwicklung an unserer Uni zu unterstützen, wollte ich nicht nur darüber sprechen, sondern aktiv handeln.“ Besonders interessiert sie sich für das Zusammenspiel zwischen Umweltthemen und sozialen Aspekten.


May Magri. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Die gebürtige Tunesierin May Magri kam für ihr Studium des Wirtschaftsingenieurwesens Maschinenbau an die TU Braunschweig. In einem Sprachkurs wurde sie auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam. „Alle Studierenden können Gutes für die Umwelt tun: Suchmaschinen im Internet nutzen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, nicht mehr benötige E-Mails löschen, um Speicherplatz und damit Energie zu sparen oder ein gebrauchtes Laptop kaufen.“


Étienne Neumann. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Étienne Neumann studiert Umweltingenieurwesen und betreut die Webseite und die Social-Media-Aktivitäten des „Green Office“. „Seit meiner Kindheit interessiere ich mich dafür, was mit unserer Erde passiert. Ein verantwortungsvoller Umgang mit ihren Ressourcen ist mir sehr wichtig. Daher engagiere ich mich auch bei ‚Students for Future Braunschweig‘.“


 

Timon Justi studiert Nachhaltige Energietechnik im Master. „Mit meiner Arbeit im Green Office möchte ich die TU Braunschweig bei der Nachhaltigkeitstransformation unterstützen und meine Ideen und Begeisterung für dieses Thema einbringen.“ Erfahrungen im nachhaltigen Projektmanagement hat er als Teamleiter bei der Studieninitiative Enactus Braunschweig e. V. sammeln können.

Bei Fragen und Ideen rund ums Thema Nachhaltigkeit an der TU Braunschweig ist das „Green Office“ per E-Mail und auf Instagram erreichbar.