Exzellenz-Vorhaben „SE²A“: Vollantrag eingereicht Interview mit Antragssprecher Professor Jens Friedrichs
Knapp fünf Monate hatte das Team von 25 Professorinnen und Professoren Zeit, um einen Vollantrag für das Exzellenz-Vorhaben „SE²A-Sustainable and Energy Efficient Aviation“ zur grundlegenden Erforschung nachhaltiger und energieeffizienter Luftfahrtsysteme bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft einzureichen. Antragssprecher Professor Jens Friedrichs erklärt, was dahinter steckt.
Herr Professor Friedrichs, der Vollantrag für „SE²A“ ist bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingereicht. Was bedeutet das für Sie und das Team?
Mit der Abgabe des Vollantrags ist ein ganz bedeutender Meilenstein auf dem Weg zu einem möglichen Exzellenzcluster in Braunschweig erreicht. Das ganze Team hat in den vergangen Monaten eine herausragende Leistung erbracht, um überzeugend darzulegen, warum Braunschweig der richtig Ort und die TU Braunschweig und mit den Partnern DLR und Leibniz Universität Hannover der richtige Verbund dafür sind. Ein großer Dank gilt auch den zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern in der gesamten Universität und vor allem in der Hochschulverwaltung..
Worum geht es bei „SE²A“?
Mit „SE²A“ schlagen wir die Einrichtung eines Exzellenz-Clusters für die grundlegende Erforschung und Entwicklung nachhaltiger und energieeffizienter Luftfahrtsysteme am Luftfahrtforschungsstandort Braunschweig vor. Die Herausforderungen an die Luftfahrt der Zukunft werden ein grundsätzliches Umdenken in diesem Bereich erfordern. Einerseits steigt die Mobilitätsanforderung insbesondere in der Luft – hier verdoppeln sich die Passagierzahlen alle 15 Jahre – und anderseits müssen Ressourcen eingespart und Emissionen deutlich reduziert werden. Langfristig gehen wir von einer Veränderung der globalen Energiesysteme aus, d.h. elektrische Systeme gewinnen an Bedeutung während fossile Energieträger deutlich reduziert werden.
Warum ist Braunschweig der richtige Ort dafür?
Hier in Braunschweig verfügen wir über die wesentlichen Voraussetzungen, um hier die wissenschaftlichen Grundlagen für den Luftverkehr der kommenden Jahrzehnte zu legen. Der Forschungsflughafen und das Niedersächsische Forschungszentrum für Luftfahrt sind nur zwei Beispiele dafür. Hinzu kommen die Kompetenzen auf dem Gebiet der Produktionstechnik und der Energieforschung, die für das beantragte Cluster von großer Bedeutung sind. Mit unserer Forschungsinfrastruktur und den in Vergangenheit durchgeführten gemeinsamen Projekten und Forschungsinitiativen haben wir hier eine hervorragende Basis für den Cluster.
Wie wird es mit dem Antrag weiter gehen?
Nach der Abgabe ist sozusagen vor der Begutachtung durch internationale Gutachter. Das Verfahren sieht unter anderem vor, dass wir unserer Vorhaben in einigen Monaten dem Gutachtergremium präsentieren. Die Entscheidung über die insgesamt 88 Anträge ist für den Oktober dieses Jahres vorgesehen. Wenn wir den erhofften Erfolg in der Begutachtung haben, dann starten wir bereits Anfang 2019 mit unserem Exzellenzcluster.