Drohnen für den Tier- und Artenschutz Studentische Initiative AKAMAV glänzt bei IMAV-Wettbewerb in Bristol
Kleine unbemannte Luftfahrzeuge und große Visionen – die Akademische Arbeitsgruppe Micro Aerial Vehicle (AKAMAV) beschäftigt sich mit der Entwicklung von Drohnen und ihrer Anwendung. Bereits zum zehnten Mal trat die studentische Initiative bei der renommierten International Micro Aerial Vehicle Conference and Competition (IMAV) gegen 24 Teams aus 13 Ländern an, die in diesem Jahr in Bristol stattfand. Das Thema: „Wildlife Conservation“ – der Einsatz autonomer Fluggeräte für den Tier- und Artenschutz. Mit einem Podiumsplatz im Outdoor-Wettbewerb und der erstmaligen Teilnahme am anspruchsvollen Indoor-Wettbewerb zeigten sie, wie vielseitig autonome Drohnen in Szenarien des Tier- und Artenschutzes eingesetzt werden können.
Wildtiere in unzugänglichen Gebieten zu schützen, ohne in ihr Ökosystem einzugreifen, ist eine große Herausforderung. Kleine unbemannte Luftfahrzeuge (MAVs) bzw. Drohnen sind hier von unschätzbarem Wert. Mit präzisen Kamerasystemen und effizienter Steuerung können sie große Flächen überfliegen, ohne das natürliche Verhalten der Tiere zu stören. Das autonome Navigieren und Beobachten bietet völlig neue Möglichkeiten, um beispielsweise Wilderei zu verhindern oder Tierpopulationen zu überwachen. Genau diese Fähigkeiten stellten die Teams beim Wettbewerb in Bristol (England) unter Beweis.
Die AKAMAV entwarf dafür einen umfangreichen Einsatzplan, in dessen Mittelpunkt zwei Drohnen, sogenannte Quadcopter, standen: der bewährte Allrounder „X500“ und die Kartierungsexpertin „Alexa“. Letztere erstellte hochauflösende Luftbilder, aus denen mit KI-gestützter Bildverarbeitung Tierattrappen erkannt und gezählt wurden. Parallel dazu entwickelte das Team für die „X500“ einen präzisen Abwurfmechanismus, um eine Wildtierkamera autonom an einem festgelegten Punkt zu platzieren. Mit Erfolg: Die Studierenden konnten sich im Outdoor-Wettbewerb den zweiten Platz sichern.
Premiere im Indoor-Bereich
Erstmals nahmen die Braunschweiger Studierenden auch an einem Indoor-Wettbewerb teil, bei dem die Navigation über GPS nicht möglich ist. Das Team musste daher ein von Grund auf neues Fluggerät konstruieren. Der Indoor-Copter „Dove“ absolvierte die Disziplinen – etwa das präzise Landen auf Plattformen und das Fliegen durch enge Tore – und das ausschließlich mit Hilfe von Stereo- und Entfernungskameras sowie innovativen Algorithmen. Mit einem respektablen neunten Platz bewies das Team, dass es auch in unbekanntem Terrain bestehen kann. Unterstützt wurde AKAMAV unter anderem durch das Institut für Flugführung, das Institut für Intermodale Transport- und Logistiksysteme der TU Braunschweig sowie durch finanzielle Zuwendungen des Niedersächsischen Forschungszentrums für Luftfahrt, der Fakultät für Maschinenbau, des VDI Braunschweiger Bezirksvereins e.V. und des Braunschweigischen Hochschulbundes e.V..
Das nächste ambitionierte Ziel ist bereits gesteckt. 2025 will das Team möglichst noch erfolgreicher an der IMAV in Puebla, Mexiko, teilnehmen. Unter dem Motto „Search & Rescue“ gilt es, Drohnen so zu konstruieren, dass sie in Katastrophengebieten eingesetzt werden können, um Menschenleben zu retten.
Studieren mit Praxisbezug
Dafür sucht das Team aktuell noch neue motivierte Mitglieder. „Neben dem Spaß am Drohnenfliegen und dem Sammeln praktischer Erfahrungen erhält man bei uns die Möglichkeit, sich bei internationalen Wettbewerben mit anderen engagierten Studierenden und Wissenschaftler*innen weltweit auszutauschen und einen gesellschaftlichen Mehrwert zu realisieren“, sagt Bennet Hetzel, der seit dreieinhalb Jahren Teil der AKAMAV ist. „Alle Studienrichtungen sind willkommen!“
Wer Interesse an Drohnen, 3D-Druck, (KI-)Programmierung, Drohnenfliegen und Teamarbeit hat, ist herzlich eingeladen, bei einem der wöchentlichen Workshop-Treffen, mittwochs um 19 Uhr, in der Schleinitzstraße 13 in Braunschweig vorbeizuschauen oder über Instagram oder die Website Kontakt aufzunehmen.