Der Brückenbauer Jetzt neu an der TU Braunschweig: Julian Müller ist erster Koordinator Campusleben
Wer kann den Beamer im Hörsaal neu einstellen? Wie melde ich meine studentische Veranstaltung an? Und wo können neue Lernplätze geschaffen werden? Das sind Fragen, mit denen sich Julian Müller seit Oktober 2018 beschäftigt. Er ist Koordinator Campusleben der Technischen Universität Braunschweig und damit die Schnittstelle zwischen Studierenden und Verwaltung. Wir haben mit ihm über seine Aufgaben und seine Idee vom Campusleben gesprochen.
Welche Aufgaben haben Sie als Koordinator Campusleben?
Ich bin Ansprechpartner für Studierende im Bereich Studieninfrastruktur. Das heißt, ich nehme Anregungen und Verbesserungswünsche entgegen und arbeite an gemeinsamen Lösungen mit. Ein Beispiel ist die Verbesserung der Lernplatzsituation bzw. die Schaffung neuer Lernplätze. Außerdem informiere und berate ich Studierende über Rahmenbedingungen im Bereich Campusleben, zum Beispiel bei der Umsetzung studentischer Veranstaltungen oder anderer Projekte auf dem Campus, die meist mit bestimmten Auflagen verbunden sind. Ich bilde sozusagen eine Schnittstelle zwischen Studierenden und Verwaltung, insbesondere dem Gebäudemanagement.
Sie kommen mit einem frischen Blick an die TU Braunschweig. Vorher haben Sie Wirtschaftspädagogik an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg studiert und dort im Studierendenservice gearbeitet. Was ist Ihnen als erstes auf dem Campus der TU Braunschweig aufgefallen?
Das stimmt, aber da ich aus der Region stamme, war mir der Campus nicht völlig unbekannt. Als ich jetzt das erste Mal über den Universitätsplatz gegangen bin, sind mir gleich die Bücherzelle und die Palettenbänke aufgefallen. Daran sieht man, dass man auch mit wenig Geld gute Ideen umsetzen kann.
Man wird auch sehr schnell mit Auflagen und Vorschriften konfrontiert. Das ist an anderen Universitäten nicht anders. Umso wichtiger ist eine gute Kooperation zwischen allen Beteiligten, denn es gibt noch viel Gestaltungspotenzial auf allen Teilen des Campus.
Was sehen Sie als drängendstes Problem?
Ein wichtiges Thema ist die Schaffung von Lernplätzen. Dazu gehört auch die Ausweitung der Zeichensaalplätze. Unsere Räumlichkeiten sind begrenzt und nur bedingt ausbaufähig. Deshalb sollten wir dafür sorgen, dass die vorhandenen Räume optimal genutzt werden können.
Sicherlich lassen sich auch die Kommunikation und Kooperation zwischen Verwaltung und Studierenden noch verbessern. In diesem Punkt sehe ich auch mich gefragt.
Mit welchen Anfragen können Studierende auf Sie zukommen?
Grundsätzlich mit allen Anliegen und Fragen, die die Infrastruktur bzw. das Gebäudemanagement betreffen. Das können umfassende Themen wie die Knappheit von Lernplätzen sein. Aber auch bei konkreteren Ideen und Verbesserungswünschen unterstütze ich Studierende in ihrer Kommunikation mit dem Gebäudemanagement. Hier gab es bereits einige studentische Projekte, in die ich mit einbezogen wurde, z.B. bei der Konzeption des Studihauses, der Foyergestaltung des BS4 (Informatikzentrum) oder der Gewinnung neuer Lernplätze in der Mühlenpfordtstraße.
Stichwort Campusgestaltung: Inwiefern kooperieren Sie mit dem Sandkasten-Projekt?
Mein Aufgabenbereich hat viele Berührungspunkte mit der Arbeit des Sandkasten-Teams. Deswegen ist uns eine gute Zusammenarbeit sehr wichtig. Dadurch habe ich bereits viel über das studentische Engagement an der TU Braunschweig gelernt. Meine Stelle wurde ja neu geschaffen und viele Punkte müssen sich noch genauer herauskristallisieren. Wie die Kooperation zukünftig im Detail aussieht, wird sich daher noch zeigen. Wir teilen jedenfalls dieselbe Auffassung zum Thema Campusgestaltung. Die Studierenden sollten dabei im Mittelpunkt stehen.
Wie könnte das Campusleben durch Sie als Koordinator verbessert werden?
Durch meine Position möchte ich natürlich zu einer guten Zusammenarbeit von Studierenden und Verwaltung beitragen, wenn es um die Weiterentwicklung unserer Campusinfrastruktur geht. Ich möchte für Studierende ein verlässlicher Ansprechpartner sein, der sich ihren Anregungen annimmt. Gleichzeitig geht es mir darum, Prozesse und Strukturen zu verbessern und Verwaltungsauflagen transparenter zu machen. So möchte ich natürlich auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlasten. Wenn mir dieser Brückenschlag gelingt, können wir im Bereich Campusleben noch viel erreichen.
Was erwarten Sie selbst vom Campusleben?
Campusleben ist für mich ein zentraler Bereich des Studiums, das sich ja nicht nur in den Lehrveranstaltungen abspielt. Ich finde, der Campus sollte soweit wie möglich Ausdruck studentischer Kultur sein. Die Ideen der Studierenden sollten deshalb aufgegriffen und ihr Engagement unterstützt werden, um den Campus mit Leben zu füllen. So können wir den Campus zu einem besseren Ort für Studierende machen und gleichzeitig die Attraktivität der TU Braunschweig erhöhen.