Dem Menüplan von Meerechsen auf der Spur TU Braunschweig an Leipziger Forschungsprojekt auf den Galápagos-Inseln beteiligt
Sie sind wahre Anpassungskünstler: Meerechsen (Amblyrhynchus cristatus) sind die einzige Eidechsenart weltweit, die sich an einen marinen Lebensraum angepasst hat. Dazu gehört auch ihre spezielle Ernährung. Sie fressen marine Makroalgen, nach denen sie in subtidalen und intertidalen Zonen des Pazifischen Ozeans grasen und tauchen. Wie aber passen sich die Echsen an klimatische Schwankungen und neue Umweltbedingungen an? Und wie können sie besser geschützt werden? Diesen Fragen geht ein Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. Sebastian Steinfartz von der Universität Leipzig seit einiger Zeit auf den Galápagos-Inseln nach. Mit dabei ist auch Sten Anslan vom Zoologischen Institut der Technischen Universität Braunschweig.
Die Meerechsen leben ausschließlich auf den Galápagos-Inseln. Auf der Insel San Cristóbal erforschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Nahrungsökologie und die Populationsgrößen der wechselwarmen Tiere. Sten Anslan betreut die DNA-Analysen der Kotproben der Echsen, um herauszufinden, was die Meerechsen über einen längeren Zeitraum an verschiedenen Orten gefressen haben. Da Unterschiede in den Nahrungspräferenzen zu einer Segregation des Erbgutes und letztlich zur Bildung neuer Arten (Speziation) führen können, hilft die Nahrungsanalyse, Hinweise auf den beobachteten Artbildungsprozess innerhalb der Insel zu finden.
Insgesamt gibt es 11 anerkannte Unterarten von Meerechsen auf dem Insel-Archipel im Pazifischen Ozean. Der Fokus der Biologinnen und Biologen beim aktuellen Forschungsprojekt liegt auf der Insel San Cristóbal. Hier haben Sebastian Steinfartz und Kollegen in früheren Untersuchungen den einzigartigen Fall entdeckt, dass zwei Unterarten (A. c. mertensi und A. c. godzilla) auf einer Insel leben.