1. Juli 2019 | Magazin:

Bild des Monats: Wohnquartier im Querumer Forst Aus dem Institut für Architekturbezogene Kunst

Eine Wasserburg aus Baumstämmen, schwingende Hängematten aus Pflanzenfasern, Wolkenkratzer aus Erde, Sand oder Lehm, kunstvolle Behausungen in luftiger Höhe – die Wohnungen von Tieren sind oft kleine Meisterwerke. Was passiert, wenn der Mensch ihnen ein Wohnquartier aufstellt, ein Haus für Insekten, Vögel, Fledermäuse? Am Institut für Architekturbezogene Kunst (IAK) haben Studierende ein solches Quartier gebaut, aus dem wir einen Ausschnitt in unserem Bild des Monats zeigen.

Schlupflöcher für Vögel, Fledermäuse und Insekten bietet das Wohnquartier IAK im Querumer Forst.
Bildnachweis: Marisol Glasserman/TU Braunschweig

Es ist ein schlichtes Holzhaus – quadratisch, praktisch, gut. Auf den ersten Blick. Doch beim genaueren Hinsehen entdeckt man die verschiedenen Behausungen: Schlupflöcher für Vögel, dunkle Verstecke für Fledermäuse, ein Hotel aus Gehölz für Bienen und andere Insekten. Aus rund 50 alten Einwegpaletten haben neun Studierende die Hütte in der Nähe des IAK entstehen lassen. Einem besonderen Ort mit seiner Lage mitten im Querumer Forst, ursprünglich erbaut, um Beton zu erforschen.

Behausung und Studierzimmer

Das Institut bildet die Schnittstelle zwischen Natur und Mensch. Wildschweine, Fledermäuse, viele Insekten und verschiedene Vogelarten bewegen sich rund um das Institut. Das war der Ausgangspunkt für die künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin Sina Heffner und den künstlerischen Mitarbeiter Michael Zwingmann sowie neun Studierenden. In Zusammenarbeit mit dem BUND und dem Nabu haben sie zunächst untersucht, welche Tiere am IAK beheimatet sind und wie diese unterstützt werden können. Die Idee: das IAK als vielfältigen Lebensraum auszubauen.

Hereinspaziert ins Wohnquartier IAK! Bildnachweis: Marisol Glasserman/TU Braunschweig

Eine Ladung voller alter Einwegpaletten wird zum Wohnquartier. Bildnachweis: IAK/TU Braunschweig

Die ersten Latten für das Wohnquartier liegen, der Baum wird Teil der Hütte. Neun Architektur-Studierende bauten das Haus aus Einwegpaletten auf. Bildnachweis: IAK/TU Braunschweig

Nach und nach entsteht aus den Einwegpaletten ein kleines Holzhaus. Bildnachweis: IAK/TU Braunschweig

Der Baum wird in das Haus integriert. Bildnachweis: IAK/TU Braunschweig

Fertig! Das IAK Wohnquartiert fügt sich in den Wald ein. Bildnachweis: IAK/TU Braunschweig

Hier finden Vögel ein Haus zum Nisten. Bildnachweis: Marisol Glasserman/TU Braunschweig

Ein Studierzimmer im Querumer Forst. Bildnachweis: Marisol Glasserman/TU Braunschweig

Ganz versteckt liegt das Wohnquartier im Querumer Forst. Bildnachweis: IAK/TU Braunschweig

Das Wohnquartier IAK soll auch eine Forschungsstation sein. „Wir wollten einen Ort schaffen, der sowohl Möglichkeiten der Ansiedlung von Tieren schafft und ein Studierzimmer in der umliegenden Natur darstellt“, erklärt Sina Heffner. Noch in diesem Semester soll die Forschungsstation von Studierenden des Grundstudiums weiterentwickelt werden. Fundstücke aus dem Forst wollen sie hier zusammentragen. Ein Naturarchiv soll entstehen und als Grundlage für Naturstudien dienen. „Wir wünschen uns, dass auch Studierende aus anderen Studiengängen diesen Ort nutzen und ein interdisziplinärer Austausch entsteht.“ Von den Tieren wurde das Quartier bereits angenommen: Vögel nutzen es zum Nisten.