8. Januar 2024 | Magazin:

Bild des Monats: Polarlicht in Schweden Naturschauspiel bei geophysikalischer Messkampagne in Schweden

Ein Forscherteam der Technischen Universität Braunschweig untersuchte Permafrost-Moorgebiete geophysikalisch in Nordschweden. Diese Reise lieferte nicht nur eine Menge wertvoller Daten, sondern hinterließ auch schöne Eindrücke. Madhuri Sugand etwa hat ein Naturspektakel am Himmel fotografiert – das sogenannte Polarlicht.

Polarlicht in Schweden, aufgenommen während einer geophysikalischen Messkampagne 2023. Bildnachweis: Madhuri Sugand

Forscher*innen des Instituts für Geophysik und Extraterrestrische Physik – Madhuri Sugand, Raphael Schulz, Robin Zywczok und Professor Andreas Hördt – brachen am 11. September 2023 nach Abisko in Nordschweden auf, um dort Permafrost-Moorgebiete geophysikalisch zu untersuchen: Die ganzjährig gefrorenen Torfmoore sind Teil der subarktischen Permafrostzone, die durch steigende Temperaturen im Zuge des Klimawandels bedroht ist. Sie können beim Auftauen große Mengen an Kohlendioxid freisetzen und so durch Rückkopplungseffekte den Folgen für das Klima noch verstärken.

Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten internationalen Graduiertenkollegs TransTip wurde gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe der Leibniz Universität Hannover analysiert, wie tief die Oberfläche im Sommer auftaut, wie Grundwasser und Wärme transportiert werden und wie sich der Auftauprozess von der Oberfläche in die Tiefe fortsetzt.

Ein Schwerpunkt der geophysikalischen Erkundung lag auf der Bestimmung des Eisgehaltes im Untergrund – eine wichtige Größe, um mit numerischen Simulationen die zukünftige Entwicklung der Permafrostgebiete vorhersagen zu können. Zur Bestimmung des Eisgehaltes wird die Methode der hochfrequenten induzierten Polarisation (HFIP) verwendet. Das speziell hierfür entwickelte Gerät mit dem Spitznamen „Chameleon“ hat sich bewährt und eine Menge Daten geliefert, die nun in den nächsten Wochen und Monaten ausgewertet werden. Außerdem wurde ein Eisbohrkern entnommen, um die Messergebnisse lokal zu überprüfen – ein anstrengendes und spannendes Unterfangen.

Ein besonderes „Highlight“ in doppelter Bedeutung durfte die Gruppe auch noch genießen: An mehreren Abenden waren Nordlichter zu sehen, die durch ihre spektakulären Formen ein wenig Entschädigung für manch kalte Arbeitstage boten.