Bild des Monats: Oregano Gewürz mit heilender Wirkung wächst im Arzneipflanzengarten der TU Braunschweig
Oregano macht den Menschen froh und Insekten ebenso! – das könnte der Wahlspruch zu unserem Bild des Monats sein. Oregano ist ein unverzichtbares Gewürz in der italienischen Küche, doch besitzt er darüber hinaus zahlreiche positive Eigenschaften für Mensch und Umwelt. Im Arzneipflanzengarten des Instituts für Pharmazeutische Biologie der Technischen Universität Braunschweig, ist neben dem allseits bekannten mediterranen Oregano auch der heimische Wilde Oregano zu finden.
Der auf dem Bild des Monats abgebildete, einheimische gewöhnliche Dost, auch als wilder Oregano bekannt, ist neben seiner Funktion als Gewürz auch eine alte Heilpflanze, die zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkstoffe besitzt. Besonders im Mittelalter war der wilde Oregano wegen seiner beruhigenden Wirkung auf Körper und Geist eine beliebte Arzneipflanze. So nutzte bereits Hildegard von Bingen das Kraut als Badezusatz und als Einreibung bei Hautkrankheiten. In der Volksheilkunde wird Oregano außerdem als Tee oder Tinktur bei Erkrankungen der Atemwege, Erkältungen, Grippe und bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Seine ätherischen Öle sind darüber hinaus ein wichtiger Rohstoff für die Kosmetik-, Parfümerie- und Seifenindustrie sowie Bestandteil vieler Kräuterlikörrezepturen. Häufig wird dabei allerdings nicht mehr der wilde Oregano eingesetzt, sondern sein Verwandter aus dem Mittelmeerraum. Der mediterrane Oregano besitzt eine höhere Wirkstoffkonzentration und wurde mit der Klostertradition auch in Mittel- und Nordeuropa kultiviert.
Auf dem Speiseplan von Menschen und Insekten
Die Oreganoblätter werden vor der Blüte im Mai und Juni geerntet und in getrockneter Form als Gewürz genutzt. Burkhard Bohne, Gärtnermeister im Arzneipflanzengarten, hat außerdem noch einen Tipp für Feinschmecker: „Auch die Blüten sind essbar. Sie haben zwar kaum Wirkstoffe, können aber Salate und Essig mit ihrem feinen Aroma bereichern.“ Nicht nur für uns Menschen ist Oregano eine willkommene Ergänzung zur Nahrungspalette. Wie unser Bild des Monats zeigt, ist er auch eine hervorragende Nahrungsquelle für Insekten, da der Nektar viel Zucker enthält.
Der Name „Oregano“ stammt aus dem Griechischen [origanon] und gibt einen Hinweis auf seine natürliche Verbreitung. Der Gattungsname setzt sich aus „óros“ (Berg) und „gános“ (Schmuck) zusammen. Heimisch ist das beliebte Kraut aus der Familie der Lippenblütengewächse in Europa, Asien und Nordafrika. Die mehrjährige Pflanze wächst dichtbuschig, bildet Ausläufer und wird etwa 50 Zentimeter hoch. Erkennbar ist der wilde Oregano an dunkelgrünen, eiförmigen, ganzrandig und flaumig behaarten Blättern. Seine aufrechten Stängel sind rötlich, im unteren Bereich nicht verzweigt und tragen von Juni bis September rosa oder weiße Blüten.