Bild des Monats: Die Vermessung der Welle Aus dem Forschungszentrum Küste
Er ist der kleine Bruder des Großen Wellenkanals in seiner künftigen Ausbaustufe und dafür doch recht groß: Etwa 30 Meter lang ist der miniGWK+ des Forschungszentrums Küste (FZK) der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover, den wir in unserem Bild des Monats in den Blick nehmen.
Zu sehen ist in unserem Bildausschnitt jedoch nur ein kleiner Teil des Modellwellenkanals, der im vergangenen Jahr in Hannover-Marienwerder eröffnet wurde. Die durch eine Maschine generierte Welle trifft hier im hinteren Teil des Kanals auf eine schräge Ebene, die die Welle dämpfen hilft. Damit wird verhindert, dass das Wasser einfach aus dem Kanal „herausplatscht“.
Der originalgetreue Nachbau des späteren GWK+ im Maßstab 1:10 verfügt über eine Wellenmaschine, eine Strömungsanlage sowie einen Tiefteil. Hier können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler systematisch untersuchen, wie sich Wellen und Strömungen gegenseitig beeinflussen. Sowohl natürliche Seegänge als auch die Tideströmung in der Nordsee können abgebildet werden. Dies bietet für Untersuchungen zur Offshore-Windenergie große Potentiale.
Tsunami-Wellen im kleinen Maßstab
So finden im miniGWK+ erste Untersuchungen zum ökosystemstärkenden Küstenschutz des Forschungsverbunds „Gute Küste Niedersachsen“ statt sowie zur Wirkung von Wellen und Sturmfluten auf Anlagen der Offshore-Windindustrie – natürlich alles im kleineren Maßstab. Ebenso können im Modellwellenkanal auch Tsunami-ähnliche Wellen erzeugt werden.
Der miniGWK+ wird dabei helfen, den Ausbau des Großen Wellenkanal in seiner Planungsphase zu optimieren. Die Erkenntnisse des Modellwellenkanals sind auch wichtig für die optimale Generierung und Analyse von Wellen im zukünftigen GWK+ – einem weltweit einmaligen Forschungsgroßgerät, mit dem das FZK den Energiewendethemen Offshore-Windenergie, Tideströmungsenergie und Wellenenergie gerecht werden kann.