30. Oktober 2018 | Magazin:

Aus Südafrika und der Ukraine nach Braunschweig Zwei internationale Studentinnen berichten über ihren Studienstart

Sie kommen aus China, Indien oder Südafrika: In diesem Wintersemester studieren 2.850 internationale Studierende aus insgesamt 112 Nationen an der Technischen Universität Braunschweig. Wir haben zwei von ihnen getroffen, die im Oktober ihr Studium begonnen haben, und mit ihnen über ihre Erfahrungen und die ersten Wochen an der Technischen Universität Braunschweig gesprochen.

Zu sehen ist Zandalee Roets vor dem Altgebäude.

Zandalee Roets hat sich für ein Informatikstudium an der TU Braunschweig entschieden. Bildnachweis: Anna Krings/TU Braunschweig

Von Südafrika nach Deutschland

Rund 12.000 Kilometer trennen die TU Braunschweig von Zandalee Roets Heimatstadt Johannesburg in Südafrika. Die 25-Jährige hat dort bei Huawei Technologies South Africa gearbeitet, bevor sie sich für ein Informatikstudium an der Carolo-Wilhelmina entschied. „Als ich im August nach Deutschland kam, hatte ich keine Ahnung, was mich an einer Universität erwarten würde. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung, die ich hier erhalten habe“, erzählt die Studentin. Sie hat unter anderem am „First Steps Programm“ der Gauss Friends teilgenommen, das zwei Wochen lang verschiedene Infoabende, Workshops und Aktivitäten für internationale Studierende angeboten hat.

Zandalee Roets gefällt besonders das vielfältige Angebot für Internationals, das studentische Initiativen und Einrichtungen der TU Braunschweig anbieten: „So kann jeder das passende für sich finden. Ich mag besonders die Exkursionen in zahlreiche Städte, aber auch die Stadtführung in Braunschweig. Dadurch habe ich schon viel von Deutschland und seiner Kultur kennengelernt.“ Ein Studium in Südafrika ist unter anderem mit hohen Studiengebühren und schlechter Erreichbarkeit der Universitäten verbunden. Deshalb entschied sich Zandalee für ein Auslandsstudium. „Deutschland habe ich wegen der Bildungsqualität, der weltweiten Anerkennung der Universitätsabschlüsse und der Sicherheitsstandards ausgewählt. Außerdem mag ich die deutsche Sprache.“

Hallo hoe gaan dit met jou?

Zu sehen ist Johannesburg in Südafrika.

Blick über Johannesburg vom Dach der medizinischen Fakultät der University of the Witwatersrand. Bildnachweis: Zandalee Roets

Neben Afrikaans, einer der elf Amtssprachen in Südafrika, spricht Zandalee auch Deutsch und Englisch. Die Sprachprüfung für die Zulassung an einer deutschen Hochschule hat sie im Sommer erfolgreich gemeistert. Trotzdem möchte sie ihr Deutsch weiter verbessern: „Dafür ist es sehr wichtig, dass ich mich nicht nur mit internationalen Studierenden auf Englisch unterhalte, sondern auch mit möglichst vielen deutschen Studierenden.“ Während der Orientierungswoche und beim gemeinsamen Frühstück der Fachgruppe Informatik konnte sie diesen Vorsatz bereits gut umsetzen. Gut gefallen hat ihr auch die Erstsemesterbegrüßung im Stadion: „Ich glaube, jeder von uns Studienanfängerinnen und Studienanfängern war mit dem gleichen Gefühl dort: Einer Mischung aus Aufregung und Stolz.“

Von der Ukraine nach Deutschland

Zu sehen ist Kateryna Zarutska vor dem Altgebäude.

Macht ihren zweiten Masterabschluss an der TU Braunschweig: Kateryna Zarutska. Bildnachweis: Anna Krings/TU Braunschweig

Was als Hobby begonnen hat, führte Kateryna Zarutska von der Ukraine nach Braunschweig. Weil ihr die deutsche Sprache so gut gefallen hat, begann sie in ihrer Heimatstadt Odessa, Deutsch an einer Sprachschule zu lernen. Als sie ein Stipendium erhielt, ging es für einen Monat nach Bayern an die Internationale DaF-Sommerakademie der Universität Würzburg. „Schritt für Schritt habe ich so entdeckt, was ich in Deutschland machen kann“, sagt sie.

Zu sehen ist die Küste von Odessa.

Katerynas Lieblingsort in ihrer Heimatstadt Odessa ist das Meer. Bildnachweis: Kateryna Zarutska

Ihr Bachelor- und Masterstudium hat die Ukrainerin in ihrer Heimat an der Odessa National Maritime University mit der Vertiefungsrichtung Transportsysteme im Seeverkehr absolviert. „Nach meinem Studium habe ich zwei Jahre bei einer Speditionsgesellschaft gearbeitet. Das hat mir Spaß gemacht, aber ich wusste, ich möchte noch andere Bereiche als den Seeverkehr kennen lernen.“ Ihre Entscheidung fiel nach der Sommerakademie der Universität Würzburg auf den Master Verkehrsingenieurwesen der TU Braunschweig. Er bietet für sie verschiedene interessante Vertiefungsrichtungen. „Ich möchte die nächste Stufe auf meinem Berufsweg erreichen, da ist der Master an der TU Braunschweig genau das Richtige.“

Mit einem „Buddy“ zur Behörde

Die 23-Jährige kam Anfang Oktober mit zwei großen Koffern in Braunschweig an: „Als ich aus dem Bus gestiegen bin, habe ich mich gefragt: Und jetzt?“ Da kam die Unterstützung durch das International Office und das „Buddy-Programm“ der Gauss Friends gerade richtig. Ihr „Buddy“ holte sie vom Bahnhof ab, beantwortete Fragen zum Leben und Studieren in Braunschweig und half bei vielen Verwaltungsangelegenheiten wie der Anmeldung bei den Behörden.

Bei zahlreichen Aktivitäten wie einem internationalen Mitbring-Frühstück, einer Campus-Tour und Exkursionen nach Helmstedt und Bremen hat sie bereits viele nette Menschen kennen gelernt. Nach ihrer ersten Vorlesungswoche hat sie schon Unterschiede zwischen dem Studium in Deutschland und der Ukraine festgestellt: „Es ist hier ein bisschen lockerer. Außerdem ist die Auswahl an Studienmöglichkeiten und Vertiefungen größer.“

International Welcome Programme

Mit dem International Welcome Programme bietet das International Office einen Überblick über alle Programme für internationale Studierende. Ein Veranstaltungskalender erleichtert das Suchen nach aktuellen Angeboten. Die Angebote sollen internationalen Studierenden den Studienstart erleichtern, aber ihnen auch bei Fragen zum Studium und Leben in Braunschweig und beim Spracherwerb helfen.