Agnes-Pockels-Fellowships und Postdoc-Career Grants ausgelobt Interview mit Professor Manfred Krafczyk zum neuen Förderprogramm
Die Technische Universität Braunschweig fördert künftig ausgezeichnete Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für einen Zeitraum von drei Jahren mit bis zu 40.000 Euro pro Jahr. Bewerben können sich hochschulexterne Personen, die in hochkompetitiven Programmen drittmittelfinanzierte Nachwuchsgruppen eingeworben haben. Professor Manfred Krafczyk ist im DFG-Netzwerk für die Nachwuchsförderung verantwortlich und beantwortet unsere Fragen zum neuen Förderprogramm.
Herr Professor Krafczyk, die TU Braunschweig möchte es exzellenten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erleichtern, ihre Forschungs- und Karriereziele hier in Braunschweig, aber auch an anderen Forschungseinrichtungen im In- und Ausland und in der Industrie zu erreichen. Warum ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses so wichtig?
Grundsätzlich basiert die Initiative auf der Tatsache, dass unser wissenschaftlicher Nachwuchs nicht nur an unserer TU Braunschweig ein wichtiger und unabdingbarer Träger von Forschungsleistung ist. Das gilt selbstverständlich auch für die Lehrleistung. Da dem wissenschaftlichen Mittelbau im Kontext einer generell eher unterfinanzierten Universitätslandschaft aus – politisch gewollten – strukturellen Gründen eine verlässliche Karriereplanung in Form einer Universitätslaufbahn sehr schwer gemacht wird, gebietet es die Fürsorgepflicht einer Universität, die Bedingungen für eine solche Laufbahn durch kreative Maßnahmen zu verbessern.
Das Early Career Concept der TU Braunschweig soll einen Beitrag dazu leisten und auch die Sichtbarkeit der Carolo Wilhelmina als attraktive Hochschule für exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in der deutschen und internationalen Forschungslandschaft erhöhen. Was verbirgt sich dahinter?
Auf Vorschlag des DFG-Netzwerkes und des Senates der TU Braunschweig wurde vom Präsidium beschlossen, für ein Kontingent von exzellenten internen Postdoktorandinnen und -doktoranden bei erfolgreichem Kurzantrag an das DFG-Netzwerk eine Übergangsfinanzierung zur Verfügung zu stellen, um für einen angemessenen Zeitraum eine Weiterbeschäftigung zur Antragstellung eines eigenen DFG-Vorhabens unter Beteiligung des jeweiligen Institutes zu finanzieren.
Weiterhin können Preisträger von wissenschaftlich renommierten Exzellenzprogrammen auf zusätzliche Forschungsmittel hoffen, wenn sie das mit dem Preis verbundene Forschungsprojekt an der TU Braunschweig durchführen. Beide Maßnahmen fördern zum einen dezidiert die wissenschaftlichen Arbeitsmöglichkeiten des bestqualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchses und erhöhen dadurch andererseits mittelbar die wissenschaftliche Sichtbarkeit unserer Carolo Wilhelmina über die Aktivitäten der geförderten Personen hinaus, da auch die beteiligten Institute implizit oder explizit durch Synergieeffekte von der zusätzlichen Forschungsleistung profitieren.
Wie sind diese Aktivitäten in die deutsche Hochschullandschaft einzuordnen?
Nach meiner Kenntnis ist das Agnes-Pockels Fellowship-Programm zur Gewinnung externer Preisträgerinnen und –Preisträger innerhalb der TU 9 Universitäten bisher beispiellos.