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Soziale (Sinus-)Milieus und Psychotherapie: zum Einfluss der Milieu-Zugehörigkeit auf die Nutzung und das Ergebnis psychotherapeutischer und psychiatrischer Behandlungsangebote 7. November 2023 | 17:00 Uhr - 18:30 Uhr

Inwieweit sind die in den diversen Settings – stationär in der Psychosomatik, Psychiatrie oder psychosomatischen Rehabilitation – behandelte Patientinnen und Patienten ein „Abbild der Gesellschaft“? Welchen Einfluss haben die im Kontext umschriebener sozialer Gruppen bzw. Milieus, im Rahmen der individuellen Entwicklung, internalisierten Muster auf die Nutzung von psychotherapeutischen Angeboten und auf das Therapieergebnis?
Soziale Milieus sind keine vordefinierten „Klassen“ sondern Gruppen Gleichgesinnter, d.h. Menschen, die sich in ihrer Lebensauffassung und Lebensweise ähnlich sind. Ausgehend von repräsentativen Erhebungen hat das SINUS-Institut ein – regelmäßig aktualisiertes – Gesellschaftsmodell und eine Methodik entwickelt, die es ermöglicht, Personen einem der aktuell zehn sozialen Milieus zuzuordnen. Für u.a. politische und wirtschaftliche Fragestellungen haben sich Sinus-Milieus als Referenzgröße etabliert, aktuell liegen erste Daten zu den o.a. genannten, sich auf psychotherapeutische und psychiatrische Patientinnen und Patienten beziehenden Fragestellungen vor. Dabei wird deutlich, dass – in allen stationären Settings – bestimmte Gruppen, insbesondere aus dem sozialökologischen Milieu, über und entsprechend andere unterrepräsentiert sind. Zudem wurde deutlich, dass die Milieu-Zugehörigkeit sowohl auf das Antwortverhalten auf psychometrische Fragebögen als auch den Therapieverlauf relevanten Einfluss haben.
Im Vortrag werden Sinus-Milieus und die diesbezüglich vorliegenden Ergebnisse zu psychotherapeutischen Fragestellungen vorgestellt und in ihren – weitreichenden – Implikationen für Forschung und Praxis diskutiert.

Referent*in

Prof. Dr. Andreas Hillert, Schön Klinik Roseneck, Prien am Chiemsee

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