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Queerness und Queering – im Hochschulkontext 26. Oktober 2023 | 18:30 Uhr - 20:00 Uhr

Queer Theorie vertritt eine Kritik an Identitätspolitik und Kategorisierungen. Dennoch wird queer als Selbstbenennung und zur Bezeichnung von Lesben, Schwulen, trans*, inter* und non-binären Personen verwendet. Ist dies ein Widerspruch? Und wenn ja, kann dieser produktiv gemacht werden? Im Vortrag entwerfe ich einen dynamischen Zusammenhang zwischen Queerness und Queering, Zustand und Prozess. So kann aus queerer Identitätskritik ein neues Verständnis relationaler und intersektionaler Differenz erwachsen. Demnach geht es bei queeren Politiken nicht primär um Selbstbestimmung oder Minderheitenschutz, sondern um ein intersektionales Verständnis von Antidiskriminierung mit einer komplexen, spannungsreichen Gerechtigkeitsorientierung. Ich schlage vor, Hochschulpolitiken nicht an Diversität, sondern an Queerversität auszurichten. In der Diskussion möchte ich mit Ihnen gemeinsam überlegen, wie sich dies umsetzen ließe.

Bio: Antkek Engel (kein Pronomen) leitet das Institut für Theory in Berlin und ist als Gastprofessor*in sowie freiberuflich in Wissenschaft und Kulturproduktion tätig. Engel hat 2001 an der Universität Potsdam in Philosophie mit einer Arbeit zu queerer Repräsentationskritik promoviert. Neben zahlreichen Aufsätzen hat Engel die Monographien Wider die Eindeutigkeit (2002) und Bilder von Sexualität und Ökonomie (2009) sowie drei Videos zur Einführung in Queer Theorie: KÖRPER, FIGURATIONEN, WELTEN (Engel & Filmfetch, FernUni Hagen 2021: https://e.feu.de/queer-theory-videos) veröffentlicht.

Referent*in

Dr. Antkek Engel, Leitung des Queer-Instituts in Berlin

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