„Netzwerke“ der Architektur — Mühlenpfordt als Vorbild? 14. November 2022 | 18:00 Uhr - 19:30 Uhr
Talkrunde im Rahmen der Ausstellung „Mühlenpfordt – Neue Zeitkunst“
Carl Mühlenpfordt (1878-1944) hatte bereits seine Spuren in Lübeck hinterlassen, bevor nach Ende des Ersten Weltkrieges am Braunschweiger Polytechnikum tätig wurde. Er reformierte die Architekturfakultät zu einer bekannten Ausbildungsstätte, die später durch das Netzwerk seiner Schüler unter dem Signet „Braunschweiger Schule“ für Furore sorgte. Heute ist der Architekt und Hochschullehrer weitgehend unbekannt, obwohl er mit Verve – abseits vom programmatischen Bauhaus, aber getragen von Kontinuitätsglauben und Reformwillen – eine „Neue Zeitkunst“ für Kaiserzeit und Weimarer Republik einforderte. Die Ausstellung und das Begleitbuch „Mühlenpfordt – Neue Zeitkunst. Reformarchitektur und Hochschullehre“ (Jovis) bieten eine vielschichtige Kontextualisierung zur Einordnung von Leben und Werk des Architekten. Dabei werden Aspekte der Reformarchitektur und Lebensreform genauso wie Fragen zur Stimmungslage der Reformarchitekten im frühen 20. Jahrhunderts erörtert. Der Blick auf Mühlenpfordt verweist schließlich auf die Aktualität seiner Suche nach Identität der gebauten Umwelt in gegenwärtigen Debatten um die Stadt und Architektur der Zukunft.
Mit der Wanderausstellung – die coronabedingt im Jahr 2020 an der TU Braunschweig abgesagt werden musste – kehrt Mühlenpfordt nun an die TU Braunschweig zurück. Die Schau gliedert sich in vier Abteilungen, die nach den biografischen Stationen Mühlenpfordts die Schwerpunkte seines Werkes zwischen Reformarchitektur und Hochschullehre anhand von zeitgenössischen Entwürfen, Zeichnungen und Fotografien gewidmet sind.
Kuratoren*innen: Olaf Gisbertz und Jana Thalmann
Referent*in
Moderation: Olaf Gisbertz
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