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Einstellungen als Verhaltensgründe basierend auf evolutionspsychologischen Motiven 25. Januar 2022 | 16:45 Uhr - 18:15 Uhr

Die Evolutionspsychologie hat verschiedene adaptive Verhaltenstendenzen – Motive – identifiziert, die zur Erfüllung evolutionär relevanter funktionaler Ziele (z. B. Affiliation, Status oder Sicherheit) beitragen. Mit diesen phylogenetisch determinierten Motiven allein lässt sich spezifisches Verhalten konkreter Personen in einem gegebenen Kontext aber oft nicht erklären. Beispielsweise eignet sich eine prosoziale Verhaltenstendenz, um das funktionale Ziel der Affiliation zu erreichen. Eine prosoziale Verhaltenstendenz bietet noch keine hinreichende Erklärung für konkretes Verhalten wie Vegetarismus oder Flugverzicht. Dazu braucht es Wissen um die subjektiven Gründe von Menschen, die sich im Laufe eines individuellen Lebens in Form von Einstellungen entwickeln und als subjektive Handlungsgründe gemeinsam mit den „Kosten“ eines Verhaltens dieses Verhalten wiederum ursächlich bestimmen. So lässt sich zeigen, dass die Umwelteinstellung – als moderne Ausprägung von Prosozialität – konkrete Verhaltensweisen wie Vegetarismus vorhersagen kann, wenn Verhaltenskosten wie Unannehmlichkeiten oder finanzielle Kosten berücksichtigt werden.

Juliane Bücker ist seit April 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin in der Abteilung Persönlichkeits- und Sozialpsychologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Sie studierte Psychologie an der TU Chemnitz (B. Sc.) und an der OVGU Magdeburg (M. Sc.) mit Schwerpunkt Umweltpsychologie. Während ihres Studiums unterstützte sie Forschungsprojekte an der OVGU Magdeburg und der Universität Göteborg. Zurzeit forscht sie zu Umwelteinstellung und informationeller Privatheit als Grundlagen der Akzeptanz der Integration privater Haushalte ins intelligente Stromnetz.

https://www.ipsy.ovgu.de/jb.html

Referent*in

Juliane Bücker, Universität Magdeburg

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