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Die Bornplatzsynagoge und ihr jüdischer Architekt Semmy Engel 8. Juni 2021 | 18:30 Uhr - 20:00 Uhr

Der Vortrag präsentiert die Architektur der Bornplatzsynagoge im Spiegel der zeitgenössischen Architektur und legt dabei den Focus auf den Beitrag des jüdischen Architekten Semmy Engel. Engel leitete seit 1889 in Hamburg sein eigenes Büro, das er seit den 1920er Jahren gemeinsam mit seinem Sohn Bernd betrieb. Das unter den Nationalsozialisten ausgesprochene Berufsverbot führte Semmy Engel 1938 nach London, wohin sein Sohn bereits 1935 emigriert war.

Dipl.-Ing. Mirko Przystawik ist Architekturhistoriker, der an der TU Braunschweig Architektur studiert hat und seither zunächst am Institut für Baugeschichte und seit 2007 an der Bet Tfila – Forschungsstelle in verschiedenen Forschungsprojekten zur jüdischen Architektur, insbesondere der Architekturen der jüdischen Reformbewegung und der Toraschreine gearbeitet hat. Sein aktuelles Projekt beschäftigt sich mit der Jüdischen Topographie Niedersachsens. Parallel arbeitet er seit 2019 zusammen mit Katrin Keßler am IGdJ am Projekt Jüdische Wege in die Architektur.

Über die Vortragsreihe
Synagogen waren und sind der sichtbarste Verweis auf jüdische Bautätigkeit und Präsenz, aber nicht der einzige. Jüdische Gemeinden, Institutionen und Privatpersonen haben als Bauherren verschiedene Bauaufgaben umgesetzt, darunter Altenheime, Kranken-, Gemeinde- und Waisenhäuser, Schulen, Ritualbäder und Friedhofsbauten (Grabmäler, Trauerhallen etc.). Häufig waren in diese Vorhaben jüdische Architekt:innen und Bauingenieure involviert. Dabei war weder die Realisierung derartiger Vorhaben allein von den (Raum-)Bedürfnissen der jüdischen Akteur:innen gekennzeichnet noch ausschließlich von den architektonischen Vorstellungen der jeweiligen Zeit. Vielmehr legte die nichtjüdische Umgebungsgesellschaft Möglichkeiten und Bedingungen fest, die immer ein entscheidender Faktor der Realisierung blieben. Die Vortragsreihe stellt unter dem Begriff „Jüdisches Bauen“ die Bandbreite jüdischer Bauaufgaben ebenso vor wie das Wirken jüdischer einzelner Bauherren und Architekt:innen. Auf diese Weise nähert sie sich aus unterschiedlichen Perspektiven und für unterschiedliche Zeiträume der Komplexität der verschiedenen Baugeschichten und Biografien an.

Der Link zu den jeweiligen Online-Vorträgen wird ca. 1 Woche vor dem jeweiligen Veranstaltungstermin versendet.

Referent*in

Dipl.-Ing. Mirko Przystawik, TU Braunschweig

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