Das Phänomen und der aktuelle Forschungsstand der Kauf-Shopping-Störung 25. Oktober 2022 | 17:00 Uhr - 18:30 Uhr
Einkaufen ist eine für uns alle alltägliche und unvermeidliche Tätigkeit. Für die meisten
Menschen ist dies auch nicht negativ behaftet und ohne nachteilige Konsequenzen. Ein Teil der Bevölkerung, etwa 5 % entwickeln jedoch ein pathologisches Kaufverhalten, das in einer Kauf-Shopping-Störung münden kann.
Trotz fehlender Anerkennung der Kauf-Shopping-Störung als eigenständige psychische Störung ist sie ein seit über 100 Jahren bekanntes und zunehmend erforschtes Phänomen. Durch die fehlende Anerkennung ist auch die Klassifizierung noch immer nicht geklärt. Die aktuelle Forschungslage zeigt hohe Ähnlichkeiten zu anderen Verhaltenssüchten wie der Gaming oder Gambling Disorder weshalb dies die zurzeit präferierte Zuordnung ist.
Betroffene der Kauf-Shopping-Störung berichten von einem enormen Leidensdruck, der häufig auch Angehörige betrifft. Die Störung ist charakterisiert durch einen Kontrollverlust, der in Kaufepisoden mündet. In diesen werden dann zweckungebunden Waren gekauft, die häufig gar nicht oder nicht in der erworbenen Menge benötigt werden. Weitere Charakteristika sind ein als unwiderstehlich wahrgenommener Kaufdruck und eine enorme gedankliche Beschäftigung. Die Patientinnen und Patienten können dieses Verhalten auch bei enormen negativen Konsequenzen sozialer, finanzieller und juristischer Art nicht einschränken.
Durch den wachsenden Online-Markt und damit einhergehende Marketingstrategien ist davon auszugehen, dass die Prävalenz weiter steigen wird. Dies zeigt die hohe Relevanz dieser Störung, vor allem, da junge Menschen eine besonders vulnerable Gruppe darstellen
Vortrag unter webconf.tu-bs.de/anj-n5t-zzt-zio
Referent*in
Dr. Nora Laskowski, Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Medizin Campus OWL, Ruhr Universität Bochum
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